Stadtkirche: Darum ist die Pfarrstelle unbesetzt
Die Kirche muss sparen – auch beim Personal. So wird es einige Veränderungen in Ratingen geben.
Der Weggang von Stadtkirchen-Pfarrer Dr. Gert Ulrich Brinkmann nach Düsseldorf bedeutete eine tiefe Zäsur. Dies war im Herbst 2022. Die Entscheidung fiel in eine Zeit, in der immer klarer wurde, dass die Evangelische Kirchengemeinde auch mit Blick aufs Personal vor drastischen Einsparungen stehen wird. So verwundert es nicht, dass die vakante Stelle immer noch nicht besetzt wurde.
Auf RP-Anfrage äußerte sich jetzt Jürgen Artmann, der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann, zu den Hintergründen: „In der Evangelischen Kirchengemeinde Ratingen ist nach dem Weggang von Pfarrer Brinkmann die Pfarrstelle noch nicht wieder besetzt. Der Kreissynodalvorstand hat die Genehmigung zur Wiederbesetzung davon abhängig gemacht, dass die Evangelischen Kirchengemeinden auf dem Ratinger Stadtgebiet – also Hösel, Homberg, Linnep, LintorfAngermund und Ratingen – eine gemeinsame Planung für den Pfarrdienst in der Nordregion des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann entwickeln.“
In diese Planungsaufgabe sei auch die Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Homberg einbezogen, die von Pfarrer Ulrich Pohl vorübergehend wahrgenommen werde. Die Personalplanungen für den Evangelischen Pfarrdienst in Ratingen gehen laut Artmann bis zum Jahr 2030 von 6,5 und bis zum Jahr 2040 von vier Pfarrstellen aus. Diese Planungsperspektive mache es erforderlich, dass „die Gemeinden miteinander ein gemeinsames tragfähiges Pfarrdienstkonzept erarbeiten“.
Allen Beteiligten und Mitplanenden werde sehr schnell deutlich, dass sich Veränderungen ankündigen. Um die gut und zufriedenstellend zu gestalten, brauche es neben gutem Willen auch Zeit. „Beides ist vorhanden und wird mit dazu beitragen, dass die fünf Gemeinden im Laufe des Jahres 2024 eine gute Lösung gefunden haben werden“, betonte Artmann.
Auch die Landessynode hatte sich bereits im Januar mit dem Thema beschäftigt: Es wurden vor allem pragmatische Herausforderungen diskutiert. Wie müssen Gemeinden angesichts der schrumpfenden Mitgliederzahl aufgestellt sein, welche Unterschiede gibt es für die Kirche im ländlichen Bereich im Vergleich zu großen Städten? Wie Presbyterien und Gemeindepfarrer von Verwaltungsaufgaben entlasten? Ideen zu diesen Herausforderungen sollten aus diversen Arbeitsgruppen kommen, die sich auf der Synode mit den Themen beschäftigt haben.