Orgeln erklingen wieder im Osterjubel
Für die Organisten des Kirchenmusikteams ist die Osternacht mit der Begleitung der traditionellen Osterlieder, dem nicht enden wollenden Halleluja und den Improvisationen über die uralten Osterthemen ein Fest.
(RP) Das österliche Triduum, die drei Tage von Gründonnerstag bis zum Ostersonntag, sind der Höhepunkt des Kirchenjahres für Christen in aller Welt. Am Palmsonntag wird mit der Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem das Portal in die Karwoche, die „Heilige Woche“, durchschritten.
In Ratingen vollzieht sich das seit über 25 Jahren in ökumenischer Verbundenheit, seit 1998 die katholische Gemeinde nach zwei Jahren der Gastfreundschaft in der Evangelischen Stadtkirche während der großen Renovierung von St. Peter und Paul wieder in ihre Kirche einziehen konnte.
„Die Palmsonntagsliturgie mit ihrem „Hosanna“zu Beginn und dann dem „Kreuzige“der Passion und dem Eintauchen in die gefährliche Erinnerung an Leiden, Tod und schließlich Auferstehung Jesu ist an Polarität und Spannung kaum zu überbieten“findet Kantor Ansgar Wallenhorst. Für ihn ist die Mitfeier der Karwoche ab Palmsonntag die intensivste und berührendste Woche des Jahres: „Man muss es als eine große Liturgie über die Tage von Palmsonntag bis in die Osternacht erleben, dann wirkt das Ritual als Kraftquelle für ein ganzes Jahr!“Für den Ratinger Kantor von St. Peter und Paul gilt das auch nach 42 Jahren im kirchenmusikalischen Dienst immer noch.
Am Gründonnerstag, 28. März, beginnt um 20 Uhr in St. Peter und Paul die Feier des letzten Abendmahls Jesu. In Erinnerung an das Paschamahl wird die Verbundenheit von Juden und Christen deutlich. Es geht wie in jeder Liturgie, so führt Ansgar Wallenhorst aus, „um den Knotenpunkt, an dem Glaube und unser Leben zusammenlaufen.“
In der Gründonnerstagsliturgie singen Mitglieder der jungen Ensembles der Ratinger Kirchenmu
sik Motetten von Byrd, Bruckner, Duruflé, Langlais und das Klagelied über Jerusalem, das in die GebetsNacht im Gethsemane-Gedenken überleitet.
Am Karfreitag, 29. März, wird in allen Kirchen der Pfarrei um 15 Uhr der Todesstunde Jesu mit der großen und kargen Liturgie von der Passionserzählung, großen Fürbitten und der Kreuzverehrung gedacht. In Herz Jesu singt dann der Kirchenchor unter der Leitung von Maria Platis, in St. Jacobus d.Ä. singt der Jacobus-Chor unter der Leitung von Pia-Lucia Heuberger und in St. Peter und Paul dirigiert Achim Hoffmann die Sängerschar von Vocalia mit den Motteten „Christus factus est“und „Vexilla regis“des Jubilars Anton Bruckner (1824-1896).
Am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe, wird die Feier der Osternacht mit Osterfeuer auf dem
Vorplatz, Wortgottesdienst mit den Lesungen von der Genesis, der Erinnerung an den Durchzug durchs Rote Meer und der Verkündigung der Auferstehung im Oster-Evangelium an der Schwelle zur Nacht gefeiert: um 21 Uhr in St. Peter und Paul, Herz Jesu, St. Suitbertus und um 22 Uhr in St. Jacobus in Homberg.
Mit dem Gloria erklingt die am Gründonnerstag verstummte Orgel
wieder im großen Osterjubel gemeinsam mit dem Vollgeläut der Glocken, nachdem über die 40 Tage der Fastenzeit nur begleitendes Orgelspiel zum Gemeindegesang erklungen ist.
Am Ostersonntag sind die Gottesdienste mit festlicher Orgelmusik in allen Kirchen gemäß der Sonntagsordnung. Feierliche Ostervesper ist am Ostersonntag, 31. März, um 17 Uhr in St. Peter und Paul mit Improvisationen über gregorianische Themen von Ostern und Kantorengesängen.
Am „Emmaustag“, dem Ostermontag, singt in St Suitbertus in der Familienmesse um 10.30 Uhr der Kirchenchor österliche Motetten und Liedsätze unter der Leitung von Maria Platis. In St. Peter und Paul ist am Ostermontag, 1. April, um 12 Uhr Hochamt mit Bach-Kantate.
Die Solisten von Vox luminis und das Bach-Orchester musizieren die österliche Choralkantate „Christ lag in Todesbanden“BWV 4. In seinen frühen Jahren, vermutlich in Mühlhausen 1707/1708 komponierte Johann Sebastian Bach die Kantate und gab jeder Strophe des LutherChorals eine eigene musikalische Textausdeutung von Christus als dem Sieger über alle Banden des Todes.