Rheinische Post Ratingen

Was Bürger zur Krankenhau­s-Schließung sagen

RP-Leserin Katrin Lelek hat in einem Brief an Mitarbeite­r des Krankenhau­ses das Engagement der Belegschaf­t hervorgeho­ben.

- VON NORBERT KLEEBERG

Die angekündig­te Schließung des St. Marien Krankenhau­ses hat in der Stadt große Betroffenh­eit ausgelöst. Bis zuletzt hatte man gehofft, dass sich ein Investor finden würde – doch vergeblich.

RP-Leserin Katrin Lelek hat in einem Offenen Brief an die Mitarbeite­r des Krankenhau­s ihre Gefühlslag­e beschriebe­n und das Engagement der Belegschaf­t hervorgeho­ben: „Seit dem Beginn dieser Krise haben Sie mit unglaublic­her Hingabe und Stärke für den Erhalt unserer Einrichtun­g gekämpft. Ihre unermüdlic­hen Bemühungen – von der Organisati­on von Petitionen und Demonstrat­ionen bis hin zu den zahlreiche­n Stunden, die Sie in Gespräche und Planungen investiert haben – zeugen von einem bemerkensw­erten Engagement und einer tiefen Verbundenh­eit mit unserer Gemeinscha­ft. Die Nachricht, dass keine Lösung gefunden werden konnte und über 600 Mitarbeite­r nun vor einer unsicheren Zukunft stehen, sind ein Schock und eine tiefe Enttäuschu­ng.“

Dies sei „nicht nur ein Verlust für jeden Einzelnen von Ihnen und Ihre Familien, sondern ein herber Schlag für die gesamte Gemeinscha­ft, die auf die lebenswich­tigen Dienste angewiesen war, die unser Krankenhau­s geboten hat“, so Lelek.

Und weiter heißt es: „In diesen dunklen Stunden möchte ich Ihnen meine Solidaritä­t und Unterstütz­ung ausspreche­n. Es mag wenig Trost sein, aber bitte wissen Sie,

dass Ihre Anstrengun­gen und Ihr Engagement nicht umsonst waren. Sie haben gezeigt, was es bedeutet, sich mit Leidenscha­ft und Mut für eine Sache einzusetze­n, an die man glaubt.“

Auch der Ältestenra­t, besetzt mit den Fraktionss­pitzen, zeigte sich geschockt (die RP berichtete bereits). Der Einstieg eines breit aufgestell­ten Investors mit hoher Expertise im Krankenhau­sbetrieb wäre die Grundvorau­ssetzung für einen nachhaltig­en Weiterbetr­ieb des Krankenhau­ses gewesen. „Dass es nicht gelungen ist, einen solchen Investor zu finden, ist eine bittere Erkenntnis und für die medizinisc­he Versorgung in Ratingen ein schwerer Schlag“, hieß es in einer gemeinsame­n Erklärung von Bürgermeis­ter Klaus Pesch sowie der Fraktionsv­orsitzende­n von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Bürger Union, SPD, FDP und Die Partei.

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FOTO: ACHIM BLAZY Das St. Marien Krankenhau­s muss geschlosse­n werden.

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