Was Bürger zur Krankenhaus-Schließung sagen
RP-Leserin Katrin Lelek hat in einem Brief an Mitarbeiter des Krankenhauses das Engagement der Belegschaft hervorgehoben.
Die angekündigte Schließung des St. Marien Krankenhauses hat in der Stadt große Betroffenheit ausgelöst. Bis zuletzt hatte man gehofft, dass sich ein Investor finden würde – doch vergeblich.
RP-Leserin Katrin Lelek hat in einem Offenen Brief an die Mitarbeiter des Krankenhaus ihre Gefühlslage beschrieben und das Engagement der Belegschaft hervorgehoben: „Seit dem Beginn dieser Krise haben Sie mit unglaublicher Hingabe und Stärke für den Erhalt unserer Einrichtung gekämpft. Ihre unermüdlichen Bemühungen – von der Organisation von Petitionen und Demonstrationen bis hin zu den zahlreichen Stunden, die Sie in Gespräche und Planungen investiert haben – zeugen von einem bemerkenswerten Engagement und einer tiefen Verbundenheit mit unserer Gemeinschaft. Die Nachricht, dass keine Lösung gefunden werden konnte und über 600 Mitarbeiter nun vor einer unsicheren Zukunft stehen, sind ein Schock und eine tiefe Enttäuschung.“
Dies sei „nicht nur ein Verlust für jeden Einzelnen von Ihnen und Ihre Familien, sondern ein herber Schlag für die gesamte Gemeinschaft, die auf die lebenswichtigen Dienste angewiesen war, die unser Krankenhaus geboten hat“, so Lelek.
Und weiter heißt es: „In diesen dunklen Stunden möchte ich Ihnen meine Solidarität und Unterstützung aussprechen. Es mag wenig Trost sein, aber bitte wissen Sie,
dass Ihre Anstrengungen und Ihr Engagement nicht umsonst waren. Sie haben gezeigt, was es bedeutet, sich mit Leidenschaft und Mut für eine Sache einzusetzen, an die man glaubt.“
Auch der Ältestenrat, besetzt mit den Fraktionsspitzen, zeigte sich geschockt (die RP berichtete bereits). Der Einstieg eines breit aufgestellten Investors mit hoher Expertise im Krankenhausbetrieb wäre die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Weiterbetrieb des Krankenhauses gewesen. „Dass es nicht gelungen ist, einen solchen Investor zu finden, ist eine bittere Erkenntnis und für die medizinische Versorgung in Ratingen ein schwerer Schlag“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Bürgermeister Klaus Pesch sowie der Fraktionsvorsitzenden von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Bürger Union, SPD, FDP und Die Partei.