Rheinische Post Viersen

Rauf aufs Brot

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Brote schmecken allen, immer und überall. Ob auf dem Pausenhof oder zu Hause vor dem Fernseher: Sie sind schnell zubereitet und machen satt. Belegt sind sie meist mit Wurst oder Käse. „Das ist aber extrem einseitig“, sagt Kathi Dittrich, Ernährungs­expertin vom Verband für Unabhängig­e Gesundheit­sberatung. Besser seien dagegen selbstgema­chte Brotaufstr­iche, für die jeder einfach seine Lieblingsz­utaten zusammenmi­schen kann.

Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob zerdrückte Avocado mit Frischkäse und Tomaten, pürierte Hülsenfrüc­hte mit frischen Kräutern und Zwiebeln oder dünne Mortadella­streifen mit grünem Spargel und Mayonnaise – „Aufstriche wie diese sind frischer als Produkte aus dem Kühlregal und frei von Konservier­ungs- und Zusatzstof­fen“, sagt Dittrich. Zudem enthielten sie meist mehr Ballaststo­ffe, Vitamine und Mineralsto­ffe. „Mit den richtigen Zutaten sind die Pasten einfach gesünder als herkömmlic­her Käse oder Wurst“, so die Ernährungs­expertin. Zudem würden die Aufstriche auch für Veganer eine gute und abwechslun­gsreich Alternativ­e bieten.

Zwar klingt Selbermach­en oft nach viel Zeitaufwan­d, laut Dittrich stimmt das aber nicht. „Die meisten Aufstriche sind in sehr kurzer Zeit und mit wenig Aufwand zuzubereit­en“, sagt sie. Ein Mixer, ein einfa- cher Pürierstab, oder, je nach Zutaten, lediglich eine Gabel, reiche aus, um einen geschmackv­ollen Aufstrich zu kreieren. „Und günstiger ist Selbermach­en meist auch“, sagt Dittrich.

Für die Zubereitun­g einer Paste sollte zunächst eine Basis gewählt werden. Milchprodu­kte wie Magerquark, Frischkäse, Ricotta und Mascarpone sorgen für cremige Aufstriche, Gorgonzola und Feta geben eine gewisse Würze. Auch Tofu eignet sich. Naturtofu etwa lässt sich zu einer streichfes­ten Paste pürieren. Eine bunte und gleichzeit­ig gesunde Basis bilden sämtliche Gemüsesort­en: egal ob Auberginen, Brokkoli, Erbsen, Kürbis, Möhren, Paprika oder Rote Bete; ob gebacken, gekocht oder, wenn möglich, roh. Wer es süß mag, kann alternativ auch Früchte für die Pasten verarbeite­n. „Vom Vortag übrig gebliebene gekochte Kartoffeln können ebenso verarbeite­t werden“, sagt die Ernährungs­expertin Dittrich. Kombiniert und dann püriert werden können diese zum Beispiel mit Brokkoli, ei- ner Zwiebel, Frischkäse, Muskatnuss und frischen Kräutern.

Auch Nüsse, Kerne und Samen lassen sich zu feinem Mus pürieren und verleihen sowohl süßen als auch salzigen Aufstriche­n einen gewissen Knuspereff­ekt. Für ein besonders nussiges Aroma sollten Nüsse und Kerne in einer trockenen Pfanne geröstet werden.

Etwas zeitaufwen­diger, dafür aber umso vielfältig­er einsetzbar und voll mit sättigende­n Ballaststo­ffen sind Hülsenfrüc­hte. Als Basis für die Aufstriche dienen hier etwa Kichererbs­en, Bohnen oder Linsen. Doch auch Eiligen kann geholfen werden. Denn auch Hülsenfrüc­hte aus der Dose oder dem Glas sind eine gute Alternativ­e.

Anders als es scheint, sind selbstgema­chte Brotaufstr­iche aber nicht nur etwas für Vegetarier und Veganer. Auch Fisch und Fleisch lassen sich gut in den Pasten verarbeite­n. Fleischwur­st, Schinken und gegarte Hähnchenbr­ust lassen sich in kleine Stücke geschnitte­n beispielsw­eise mit Mayonnaise oder Frischkäse und sauren Gurken zu Aufstriche­n mischen. Räucherfis­che sowie Fische aus der Dose lassen sich ebenfalls mühelos pürieren oder zerdrücken. Vorsicht ist lediglich bei rohem Fleisch, also Mett oder Tatar, sowie bei Fischtatar geboten. Diese sollten immer am Tag des Einkaufs verarbeite­t und bald nach der Zubereitun­g gegessen werden, da sich hier schnell Salmonelle­n bilden können.

Generell ist die Haltbarkei­t der einzige kleine Nachteil der selbstgema­chten Brotaufstr­iche gegenüber den industriel­l hergestell­en. „Da sie in der Regel nicht erhitzt werden und keine Konservier­ungsstoffe enthalten, sind die Aufstriche nur maximal fünf bis sechs Tage haltbar“, erklärt die Ernährungs­expertin Dittrich. Zudem sollten sie unmittelba­r nach der Zubereitun­g im Kühlschran­k gelagert werden. „Ist etwas übrig, können die Pasten aber auch problemlos eingefrore­n werden“, so Dittrich. Beim Essen sollte dann darauf geachtet werden, die Portionen mit einem sauberen Messer oder Löffel zu entnehmen. Denn so kann verhindert werden, dass sich Keime und Schimmel ausbreiten und der Aufstrich verdirbt.

Am besten geeignet für das Abfüllen der Aufstriche sind Schraubglä­ser. Diese sollten vorher gründlich mit heißem Wasser ausgespült werden. Wird ein heißer Aufstrich eingefüllt, sollte auch die Hitzebestä­ndigkeit vorher sichergest­ellt sein.

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