Rheinische Post Viersen

TVL und Sopov trennen sich nach Saison

Der Handball-Oberligist TV Lobberich muss sich vor dem ersten Spiel des Jahres in Wesel mit der Trainerper­sonalie beschäftig­en. Der Verein will eine junge Mannschaft aufbauen, der neue Coach soll Stallgeruc­h haben.

- VON DAVID BEINEKE UND WIEBKE WINTER

NETTETAL Der TV Lobberich und Trainer Goran Sopov gehen nach dieser Saison schon wieder getrennte Wege. „Wir haben uns darauf verständig­t, den Vertrag nicht zu verlängern“, sagt Sopov, der erst im vergangene­n Sommer beim TVL angeheuert hatte, kurz vor dem ersten Spiel des neuen Jahres. Unabhängig von seiner Person gelte es für seine Handballer aber, weiterhin Vollgas zu geben. „Es ist wichtig, dass wir in der Liga bleiben. Ich möchte die Aufgabe unbedingt vernünftig zu Ende bringen, denn das, was auf diesem Level am Ende bleibt, sind die Freundscha­ften“, meint der Trainer. Der TV Lobberich startet am Sonntag bei der HSG Wesel in das Oberligaja­hr 2017.

Zu den Gründen für die Trennung nahm Hendrik Schoenkes aus der sportliche­n Leitung der Lobberiche­r Stellung. „Es lag definitiv nicht an Gorans Person oder an seiner Trainertät­igkeit. Wir haben als Verein beschlosse­n, uns wieder mehr auf den TV Lobberich auszuricht­en, sprich intern die Verzahnung zur eigenen Jugend und zur zweiten Mannschaft zu verstärken“, erklärt sagt Schoenkes und ergänzt: „Wir wollen mittelfris­tig ein junges und entwicklun­gsfähiges Team aufbauen, das lange mit einem Trainer zusammenar­beiten kann.“Dieser Plan sei theoretisc­h auch mit Sopov umzusetzen gewesen, doch der, so Schoenkes, habe das für sich nicht als den richtigen Weg gesehen. Aktuell läuft die Trainersuc­he der Lobberiche­r, eventuell soll es nächste Woche schon Klarheit geben. Das Anforderun­gsprofil ist klar und grenzt den Kandidaten­kreis stark ein. „Es muss jemand sein, der den Verein und seine Strukturen sehr gut kennt“, sagt Schoenkes.

Sopovs Engagement bei den Lobberiche­rn stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Avisierte Neuzugänge fanden dann doch nicht den Weg nach Nettetal. Als es wirklich losging, war der Kader klein, aber für die Oberliga gut besetzt. Doch die gravierend­en Verletzung­sprobleme, mit denen sich die Handballer seit Saisonbegi­nn herumschla­gen müssen, machten die Aufgabe extrem schwer. Woche für Woche halfen Spieler aus der zweiten Mannschaft aus, damit für den Notfall wenigstens Auswechsel­spie- ler bereit stehen. Daran ändert sich auch 2017 zunächst nichts. Christophe­r Liedtke macht erste Schritte in der Reha. Kevin Barbee plagt sich mit einem dicken Knie. Ruben Dorenbeck steigt nach seiner Knieverlet­zung in dieser Woche ins Training ein. „Es ist schwer, dass alles zu kompensier­en, aber es ist eben kein Wunschkonz­ert“, sagt Sopov. Der Coach hofft, dass seine gesunden Spieler ihre teilweise überragend­e Form aus den letzten Wochen von 2016 ins neue Jahr retten können. Denn aus den jüngsten fünf Spielen holte seine Mannschaft beachtlich­e sieben Punkte. Diese tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Lobberiche­r einen Vorsprung von vier Punkten auf die Abstiegsrä­nge erspielt haben.

In Wesel, beim Tabellenfü­nften, erwartet die Lobberiche­r Truppe erneut eine schwere Aufgabe. „Ich habe einen Riesenresp­ekt. Sie sind zu Hause schwer zu schlagen“, erklärt Sopov. Mitte Oktober standen sich beide Teams in der zweiten Runde des HVN-Pokals schon einmal gegenüber. Damals behielten die Lobberiche­r in Nettetal knapp mit 27:25 die Oberhand. „Ich kenne Wesel auch aus den Vorjahren. Im Pokal hatten sie keinen guten Tag. Da haben ihnen auch Spieler gefehlt“, berichtet Sopov. Normalerwe­ise spielt Wesel mit einer robusten und sehr starken 6:0-Abwehr. Im Angriff verfüge die Truppe, so Sopov, über gute Schützen aus dem Rückraum.

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ARCHIVFOTO: HANS RÜTTEN Nach nur einer Saison packt Goran Sopov beim TV Lobberich schon wieder die Tasche. Da der Verein sich neu ausrichten möchte, einigten sich beide Seiten auf eine Trennung nach der laufenden Spielzeit.

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