Unser Kampf um die Wahrheit
Wer hätte das gedacht, dass wir uns im 21. Jahrhundert – also im sogenannten Informationszeitalter – noch einmal flächendeckend darüber in die Haare kriegen, was die Wirklichkeit und was somit die Wahrheit sein könnte. Die scheinbare Demokratisierung der Quellenzugänge hat nicht etwa zur größeren Sicherheit geführt oder zu einer Übereinkunft über das, was geschieht. Vielmehr ließ die Vielstimmigkeit unser Bild von der Welt zu einem Mosaik aus ungezählten Einzelteilen werden. Und wenn dann mit dem Hammer der bewussten Fälschung darauf eingeschlagen wird, ist der Scherbenhaufen groß. Das verunsichert, zumal zielgerichtete „Verdrehungen“von Fakten auf einschlägigen Portalen selbst irgendwann zur Wirklichkeit werden können. Die Fakten drohen sich zu emanzipieren, werden zum Werkzeug jener, die eine Welt nach ihren Ansichten und mit ihren Vorstellungen schaffen wollen. Damit schwindet die Grundlage gesicherter Informationen, die stets der Ausgangspunkt unserer Urteile sind.
Das Gerede um Fake-News und die Versuche von Richtstellungen –
Fakten sind immer etwas Gemachtes. Sie zu nutzen, verlangt Verantwortung und die Emanzipation unseres Verstandes.