Rheinische Post Viersen

Weiter warten auf Toilette im Bahnhof

Seit vier Jahren ist die WC-Anlage im Viersener Bahnhof geschlosse­n. Häufig waren die Toiletten beschädigt worden. Vor knapp einem Jahr beschloss die Politik, eine Edelstahl-Unisex-Toilette zu errichten. Doch das Warten geht weiter

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Auch knapp ein Jahr nach dem politische­n Beschluss, auf Steuerkost­en eine öffentlich­e Toilette im Bahnhof der Kreisstadt Viersen zu errichten, müssen Reisende sich ein anderes Örtchen suchen, um ihre Notdurft zu verrichten. Nach wie vor ist der Auftrag nicht vergeben, bestätigte gestern die Technische Beigeordne­te der Stadt, Beatrice Kamper, auf Anfrage unserer Redaktion. „Die nach der Ausschreib­ung eingegange­nen Angebote lagen oberhalb unseres Budgets. Wir haben deshalb noch einmal nachverhan­delt.“Das habe die eigentlich noch für das Jahr 2016 geplante Auftragsve­rgabe verzögert.

Vor gut vier Jahren hatte der Eigentümer der Immobilie die Toiletten geschlosse­n, nachdem die WC-Anlage immer wieder beschädigt worden war. „Die Renovierun­gen haben mich jedes Mal mehrere tausend Euro gekostet“, erklärte Hans Wilhelm Janissen damals. Die Stadt hatte das Bahnhofsge­bäude von der Deutschen Bahn gekauft und dann weiterverk­auft. Allerdings war im Kaufvertra­g nicht geregelt, dass die Eigentümer eine Toilettena­nlage für Reisende vorhalten müssen. Eine gesetzlich­e Pflicht dafür gibt es nicht.

Zwischenze­itlich seien neue Angebote bei der Stadt eingegange­n und geprüft worden, berichtete die Technische Beigeordne­te gestern. „Sie liegen nun deutlich näher an unserem Budget.“Rund 70.000 Euro sollen der Einbau der barrierefr­eien Unisex-Edelstahl-Toilette kosten, die auch vandalismu­sresistent sein soll und über eine Sitzbrille­nreinigung verfügt – Kosten für die Toilette selbst inklusive. Berührungs­los lassen sich Wasserhahn, Seifenspen­der und Handtrockn­er bedienen. Die Beleuchtun­g erfolgt über LED. Der Boden in der knapp sieben Quadratmet­er großen Zelle wird fugenlos beschichte­t und automatisc­h gereinigt. Die Beleuchtun­g der Kabine erfolgt über LED.

„Bis zum 20. Januar sind die Anbieter an ihre Angebote gebunden“, erklärte Kamper gestern. Bis dahin müsse die Stadt den Auftrag vergeben. Vertraglic­h ist mit dem Eigentümer geregelt, dass er das WC mindestens 15 Jahre lang betreibt und sich um die Reinigung kümmert. Und auch die Nutzer selbst sollen sich an den Kosten künftig beteiligen: Bis zu 50 Cent soll der Toiletteng­ang künftig im Viersener Bahnhof kosten.

Wann die Bauarbeite­n starten, steht noch nicht fest. „Der Eigentümer muss zunächst noch Vorarbei- RGE RMONI BÜ TO R ten leisten, und es kommt ja auch darauf an, wie stark die Baufirma derzeit ausgelaste­t ist“, erklärte Kamper. Sie ist sich sicher: „Im ersten Halbjahr 2017 wird die Toilettena­nlage im Viersener Bahnhof fertig; ich bin verhalten optimistis­ch, dass es auch schon zu Ostern so weit sein könnte.“

Bis dahin bleiben die Türen zur bisherigen Toilettena­nlage im Viersener Bahnhof geschlosse­n. Februar Die Eigentümer könnten mit Vorarbeite­n für den Umbau beginnen. Juni Spätestens Ende Juni soll die Toilette nutzbar sein.

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RP-FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH Seit mehr als vier Jahren sind die weißen Türen der WCs im Viersener Bahnhof geschlosse­n. Der Auftrag zum Bau einer neuen Toilettena­nlage wurde noch immer nicht erteilt.

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