Rheinische Post Viersen

Endspurt für die Wagenbauer

Beim großen Tulpensonn­tagszug in Lobberich sind bis zu 120 Gruppen und Wagen dabei. Dafür werden jetzt die Vorbereitu­ngen getroffen. Die Vereine müssen zusätzlich­e Sicherheit­sauflagen erfüllen, etwa durch Absperrung­en

- VON HEINZ KOCH UND DANIELA BUSCHKAMP

NETTETAL Lobberich ist in diesem Jahr die Adresse für den Karnevalsz­ug am Tulpensonn­tag. Ab 14.11 Uhr werden sich die – laut Veranstalt­er Thomas Timmermann­s vom Karnevalsk­omitee Lobberich – „110 bis 120 Gruppen und Wagen“durch die Straßen bewegen. „In diesem Jahr gab es schärfere Sicherheit­sauflagen seit dem Anschlag in Berlin“, erklärt Thomas Timmermann­s. Für kleine Kommunen sei es schwierig, große Kreuzungen mit Fahrzeugen zu sichern, da weder DRK, noch Malteser oder THW Fahrzeuge zur Verfügung stellen dürften. Lediglich die unter kommunaler Hoheit stehende Feuerwehr könnte dies. „Doch wir haben eine Lösung gefunden“, sagt Timmermann­s.

Laut Stadtsprec­her Jan van der Velden habe man mit der Polizei vereinbart, „an drei neuralgisc­hen Punkten in Lobberich Absperrung­en einzuricht­en“, zusätzlich­en zu den bisher üblichen Absperrung­en. Das Sicherheit­skonzept wird heute unterschri­eben.

Bei der Karnevalsg­esellschaf­t „De molveren Dei“laufen die Vorbereitu­ngen für die Zugteilnah­me. Die KG stellt beim Nettetaler Karnevalsz­ug einen Wagen des Elferrates, einen Kinderkarn­evalswagen sowie eine große Fußgruppe mit rund 50 Mitglieder­n. Die Wagen würden laut Lars Heckmann vom Elferrat meist über mehrer Jahre verwendet. Der Elferratsw­agen, der auch in die Graffiti-Künstlern Julian Seeger und Nico Kupschuss. Sie brauchten rund acht Wochen, um die beiden Lötscher Wahrzeiche­n, die Matthiaska­pelle und die Dorflinde, anzubringe­n. Auch das Symbol der KG „De molveren Dei“, den kahlen Kopf, brachten sie an. „Frei aus der Hand nach einem Foto“, sagte Heckmann bewundernd.

Weitere Gemälde am Wagen zeigen das Lötscher Ortseingan­gsschild sowie die Schriftzüg­e Elferrat und Lötsch. Am zweiten Wagen für die Kinder wird allerdings noch gearbeitet. Dort müssen noch Details aufgehübsc­ht werden. „Arbeit gibt es immer bis kurz vor dem Umzug“, so Heckmann.

Gezogen werden die Wagen von Traktoren, die sonst auf feldern unterwegs sind. „Es war schon oft gefährlich, wie insbesonde­re die Kinder während der Fahrt fast bis unter die Wagen krochen“, schildert Heckmann. „Die Wagen sind ja für den Fahrer sehr unübersich­tlich.“Er und seine Elferratsk­ollegen haben deshalb Verständni­s für die Sicherheit­sauflagen, die nach dem Loveparade-Unglück 2010 in Duisburg verschärft wurden.

Nun müssen an jeder Seite und an jeder Achse jeweils zwei Wagenengel für Sicherheit sorgen, meist sind 16 Personen Helfer nötig „Das ist für kleine Vereine oft ein Problem“, so Heckmann. So seien beim Nettetaler Karnevalsz­ug mit den beiden Wagen, den Wagenengel­n sowie der rund 50 Teilnehmer starken Fußgruppe insgesamt etwa 111 Vereinsmit­glieder aktiv.

 ?? RP- FOTO: J. KNAPPEF ?? Lars Heckmann vom Elferrat der KG „De molveren Dei“mit dem Karnevalsw­agen, der für den Tulpensonn­tagszug hergericht­et wird.
RP- FOTO: J. KNAPPEF Lars Heckmann vom Elferrat der KG „De molveren Dei“mit dem Karnevalsw­agen, der für den Tulpensonn­tagszug hergericht­et wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany