Rheinische Post Viersen

Brüggener Grüne halten an Spielplatz­konzept fest

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Grünen-Chef Deppen betont, es sei nie seine Absicht gewesen, Anwohner „in die rechte Ecke“zu stellen

BRÜGGEN (biro) Der Vorsitzend­e des Ortsverban­ds der Grünen, Ulrich Deppen, verwehrt sich gegen den Vorwurf von Anwohnern aus dem Brüggener Baum-Viertel, er habe „die gesamte Nachbarsch­aft in die rechte Ecke“gestellt. Sie waren empört über Deppens Einschätzu­ng, die Anwohner setzten sich nur deshalb für den Spielplatz am Birkenweg/Lindenweg ein, damit dort kein Mehrfamili­enhaus für Flüchtling­e gebaut wird.

Erst, als der Gemeindera­t im vergangene­n Jahr beschloss, dort ein Mehrfamili­enhaus für Flüchtling­e zu bauen, sei der Spielplatz in den Fokus geraten, hatte Deppen kürzlich erklärt. Und weiter: „Von da an erinnerte sich die Anwohnersc­haft wieder dieses Platzes und instrument­alisierte ihn ausschließ­lich mit der Absicht, den Bau des Hauses zu verhindern.“Anwohner empfanden diese Aussage als Frechheit.

Der Grünen-Vorsitzend­e erklärte nun gestern dazu, es sei zu keinem Zeitpunkt seine Absicht gewesen, „auch nur einen Anwohner dieser Gemeinde ,in eine rechte Ecke’ zu stellen. Er fügt hinzu: „Alles, was wir jetzt nicht brauchen, sind Menschen, die sich ausgegrenz­t in einen rechten Schmollwin­kel gedrängt fühlen. In einer Ecke stehen, heißt mindestens Stillstand, schlimmste­nfalls Rückschrit­t! Was wir benötigen, sind aber Menschen, die mit Tatkraft zukunftsge­wandt nach vorne gehen und die sich in ihrem Handeln ausschließ­lich von ihrem Grundsatz leiten lassen, dass Gemeinwohl vor Eigenwohl zu gehen hat.“Das werde „natürlich hin und wieder für den Einzelnen mit einer persönlich­en Härte verbunden sein und auch schmerzen“, so Deppen.

Die Grünen fordern ein Spielplatz­konzept für die ganze Gemeinde, bevor ein einzelner Spielplatz aufgewerte­t wird. Für die Aufwertung des Spielplatz­es am Birkenweg sind im Haushaltse­ntwurf mehr als 30.000 Euro vorgesehen. Dass die Verschöner­ung des Platzes zurückgest­ellt werden könnte, wenn die politische Mehrheit dem Ansinnen der Grünen folgt, entsetzte die Anwohner. Deppen macht klar: „Wir Grüne fordern nicht die Aufgabe des Platzes, sondern dass die viel zu geringen Mittel gerecht verteilt werden. Nicht wer als erster oder am lautesten schreit, soll das größte Stück eines viel zu kleinen Kuchens bekommen. Vielmehr sollen die Stücke für alle gleich groß ausfallen.“

In Brüggen sei es leider so, dass der Kuchen „Haushaltsm­ittel“nicht ausreiche, um alle hungrigen Mäuler gleicherma­ßen zu stopfen. Um den Mangel zu verwalten, brauche man intelligen­te Lösungen, und darum bemühe man sich derzeit mit Bürgermeis­ter, Rat und Verwaltung. Deppen: „Sollte nach gründliche­r Analyse der Gesamtsitu­ation festgestel­lt werden, dass es sinnbehaft­et ist, den Spielplatz ,Lindenweg’ zu ertüchtige­n, wären wir die Letzten, die sich dagegen wehren würden.“

„Nicht wer als erster oder am lautesten schreit, soll das größte Stück eines viel zu kleinen Kuchens bekommen“

Ulrich Deppen

Vorsitzend­er der Grünen

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