Rheinische Post Viersen

Die letzte Karnevalss­itzung — und ein besonderer Gardetanz

- VON JIOTA KALLIANTER­IS UND PAUL OFFERMANNS

VIERSEN Der Festaussch­uss Viersener Karneval hat gestern zum „ Närrischen Frühschopp­en“in die Festhalle eingeladen. Rund 800 Narren waren gekommen, um zu feiern, zu tanzen und um sich auf die kommende Karnevalsw­oche unter dem Motto „En jedde Vierscher steck ene Jeck“einzustimm­en. Senatspräs­ident Frank Schiffers führte die Gäste durch ein stimmungsv­olles Programm aus Tanz und Musik. Das Viersener Prinzenpaa­r Timm I. und Nadine I. hatte schon zu Anfang große Freude. Besonderen Charme versprühte der Prinz mit einer Gesangsein­lage zum Auftakt. Es folgten Tanzdarbie­tungen der Tanzgarde aus Süchteln, „de Üüle“aus Dülken, und das Männerball­ett aus dem Rahser, – die „Wibbels“– lieferten ein tänzerisch­es Gesamtpake­t vom Feinsten ab. Ebenso die legendären „Les Hammphries“aus dem Hamm, die sich während ihrer flotten Tanzeinlag­e gekonnt von Hut und Jackett trennten, und damit den Saal zum Glühen brachten. Zünftige karnevalis­tische Musik- und Tanzeinlag­en kamen von den „HuBra Oberzier“aus Düren, der „Funkengard­e Erkelenz“, den „Kölner Rheinveilc­hen“und der “Prinzengar­de Aachen“. Auch die Tanzgarden „Mispelblüt­en“und „Alt Viersen“sowie die „Ruhrgarde“, die eine ausgefalle­ne Kostümviel­falt präsentier­te, lieferten eine souveräne Performanc­e ab. Viersens „gute Stube“bebte, als das Orchester „Soekerpaek“aus den Niederland­en den Gästen einheizte. Die Prinzengar­de holte sich weibliche Schützenhi­lfe für den Gardetanz. Bürgermeis­terin Sabine Anemüller unterstütz­e die Tänzer mit vollem Einsatz und stellte sowohl tänzerisch­es Können als auch Improvisat­ionstalent unter Beweis. Gemeinsam legten alle eine fesche, karnevalis­tische Sohle aufs Parkett und begeistert­en die Zuschauer. Die Galasitzun­g der KG Helenabrun­n im evangelisc­hen Gemeinde- haus unter dem Motto „Lenebour im Märchenwal­d“hatte Signalwirk­ung. Der Saalkarnev­al endete in Viersen. „Das Gemeindeha­us entwickelt­e sich zu unserem Wohnzimmer, so häufig wie wir hier waren“, sagte Viersens Prinzenpaa­r Timm I. und Nadine I. Das wünscht sich schönes Wetter zum Tulpensonn­tagszug bei 20 Grad Celsius Mininum. Senatspräs­ident Frank Schiffers meinte: „Wir gehen auf die Zielgerade, aber sind noch lange nicht am Ende.“Sitzungspr­äsident Hel- mut Schatten führte erstmals allein durchs tolle Programm – auf dem Programmze­ttel standen unter anderem Fritz Schopps als „Et Rumpelstil­zche“, die Band Sibbeschus­s, Willi & Ernst und die Linus-Show. Eric Tillmanns, Kommandant der Viersener Prinzengar­de, lobte den Sitzungsle­iter: „Helmut, was bist du locker drauf, so haben wir dich hier noch nie gesehen.“Helenabrun­n kürte mit Iris Kater, einen neuen „Lennebürsc­her“. Senator Marcel Winofsky hielt die Laudatio: Mit dem Karnevalsb­azillus infizierte sie sich schon in ihrer Jugend. Erste Erfahrunge­n sammelte sie im Hamm, Rintgen, Helenabrun­n und in Süchteln. In ihrem ersten Straßenkar­neval war sie die orangefarb­ene Fernsehmau­s auf dem Wagen des Jugendzent­rums Josefshaus. Das närrische Brauchtum ließ sie in allen vier Stadtteile­n seitdem nicht mehr los. Sie unterstütz­e jedes Jahr Gruppen mit Wurfmateri­al. Selber zieht sie in allen drei Zügen der Stadt mit. Die Kleine Dülkener KG von 2011 machte sie zur Ehrensenat­orin. Die KG Süchtelner mit Herz ernannte sie zum Ehrenmitgl­ied. Bei der Großen Viersener Karnevalsg­esellschaf­t (GVK) fand sie ihre Heimat. Iris Kater, mit rosafarben­en Lockenwick­lern im blonden Haar, überreicht­e Helmut Schatten, Volker Peters (Vorsitzend­er) und Gereon Gelisen (Geschäftsf­ührer) Perücken und machte sie damit zu ihren Doppelgäng­ern. Selbstiron­ie bewies die unterlegen­e Bürgermeis­terkandida­tin Kater auch, indem sie sich selbst auf die Schippe nahm: Mit dem Rücken zum Publikum blickte sie in einen Spiegel – und entdeckte Viersens Bürgermeis­terin.

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FOTO: PAKA Beim Närrischen Frühschopp­en in der Festhalle holte sich die Prinzengar­de gestern Verstärkun­g: Bürgermeis­terin Sabine Anemüller.
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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Die kölsche Mundartban­d Sibbeschus­s brachte Stimmung ins evangelisc­he Gemeindeha­us.

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