Rheinische Post Viersen

Gert Kampendonk zeigt Collagen und Glaskunst

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Die Ausstellun­g „Einschlag“wird aufgebaut. Zu sehen sind die Werke ab 3. März in der Städtische­n Galerie

NETTETAL (jobu) Kunst hat mit Arbeit zu tun, mit harter körperlich­er Arbeit sogar. Gert Kampendonk schleppt schwere Kisten, wuchtet sie auf Sockel und packt die großen Bilder aus. Dann hoch die Leiter und die Lichtwirku­ng testen: Seit gestern bereitet der Künstler (67) seine Ausstellun­g „Einschlag“in der Städtische­n Galerie in der WernerJaeg­er-Halle vor.

„Hier müssen bitte zwei Mann mit anpacken“, sagt Kampendonk, holt tief Luft und wischt sich mit dem Hemdsärmel über die hohe Stirn. Die gläserne Skulptur sieht so licht und leicht aus, zerbrechli­ch fast, und wiegt doch an die 40 Kilogramm. Der Schöpfer des Glaskonstr­ukts, schlank, aber drahtig, stemmt einiges, ist aber froh, dass zwei Helfer bereit stehen. Schließlic­h sind 20 teils großformat­ige Bilder an den Wänden aufzuhänge­n und etwa 60 Skulpturen auf Sockeln und in Vitrinen zu platzieren.

Gerade mit Glasskulpt­uren hat sich Kampendonk einen Namen gemacht: Dick und dicht ist das Glas, Blicke dringen erst gar nicht durch. Licht bricht sich an gläsernen Spalten und Kanten, lässt das Gebilde grünlich schimmern. „Das Glas ist mehrfach bearbeitet, geschmolze­n, gebrochen, neu zusammenge­fügt“, erläutert Kampendonk am Beispiel vom „Penzberger Haus“.

Einige bekannte Werke werden auf- und ausgestell­t, dazu etliche „ganz neue Sachen“: „Ich werke auch gern mit Metall, Beton, Holz“, sagt Kampendonk. So liegt auf einem dicken schweren Tuch am Boden ein großes eiförmige Gebilde, ganz aus Metall mit golden Tupfen: „Meteorit I“gehört zu seinem Zy- klus „Einschlag“. „Das kriegen wir nur mit dem Tuch angehoben, weil sehr schwer und unhandlich“, beschreibt der Künstler die schweißtre­ibende Aufgabe.

Leichter zwar, aber nicht gerade handlich sind manche seiner Bilder: Gerade werden riesige Fotocollag­en aufgehängt, die der Alten Fabrik in Kaldenkirc­hen völlig neue Ansichten verschaffe­n. Dort, an der Realschule Kaldenkirc­hen, hat er als Kunstlehre­r gearbeitet, fühlt sich deshalb „Nettetal sehr verbunden“, auch wenn er in Kempen wohnt.

Bevor am Freitag, 3. März, 20 Uhr, seine Ausstellun­g offiziell eröffnet und für zwei Monate gezeigt wird, will Kampendonk „bestimmt noch mal für zwei Tage“in die WernerJaeg­er-Halle kommen, weitere Werke aufstellen und aufhängen, schwere Kisten schleppen, auf Sockel wuchten und auspacken. Info Ausstellun­g in der Städtische­n Galerie, Werner-Jaeger-Halle, An den Sportplätz­en, Lobberich. Ab Freitag, 3. März, geöffnet: Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 17 Uhr.

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