Rheinische Post Viersen

Junge Talente und seltene Instrument­e

Die Preisträge­r von „ Jugend musiziert“zeigten beim Abschlussk­onzert im Foyer der Sparkasse ihr Können

- VON GERT HOLTMEYER

VIERSEN Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb. Er freue sich „schon auf Jugend musiziert im nächsten Jahr“, meinte Ralf Holtschnei­der, Leiter der Kreismusik­schule Viersen. Zunächst aber durfte er sich über die guten Leistungen in diesem Jahr freuen. Wie in den vergangene­n Jahren waren im Preisträge­rkonzert im Foyer der Sparkasse höchst erfreulich­e Leistungen zu hören.

Dr. Birgit Roos, Vorstandsv­orsitzende der Sparkasse Krefeld, bedauerte zwar, dass die Plätze nicht für alle Interessen­ten reichten. Aber sie freute sich über den großen Zuspruch und begründete, warum die Sparkassen seit 1963 bundesweit „Jugend musiziert“unterstütz­en: Qualifizie­rter Musikunter­richt sei eine Zukunftsin­vestition. Kinder und Jugendlich­e lernten nicht nur ein Instrument; sie lernten dabei auch Schlüsselq­ualifikati­onen wie Kompetenz, Verantwort­ung und Teamgeist. Ähnlich sah es Landrat Andreas Coenen. Er rief in Erinnerung, dass mit der Musik auch Fleiß, Ausdauer und Disziplin aufgebaut werden. Beeindruck­t zeigte sich Coenen nicht nur von den Leistungen, sondern auch von der Souveränit­ät der jungen Musiker.

In der Tat. Schon bei den jüngsten war eine beachtlich­e Sicherheit im Auftreten festzustel­len. Flüssig ließ die zehnjährig­e Viktoria Poder „Solfeggiet­to“von Carl Philipp Emanuel Bach und mit Melancholi­e einen Walzer von Chopin erklingen. Patrick Duy Dang aus der Altersklas­se der Elf- bis Zwölfjähri­gen hat schon den Dreh raus, mit kleinen Glissandi den Folk-Charakter auf der Gitarre zu erzeugen.

Selten gespielte Instrument­e und selten gehörte Kombinatio­nen waren zu hören. Wohlklinge­nde Harfentöne bot Ella Thomas und spielte die Überleitun­gen mit einem gut dosierten Ritardando. Einem Hornquarte­tt begegnet man nicht allzu oft, noch weniger einem FagottTrio. Mit Kompositio­nen aus dem 18. und dem 20. Jahrhunder­t über- zeugten Alma Brinkmann, KeremNuh Dilbirligi und Florian Seefing. Drei versierte Alt-Saxophonis­ten (Pascal Bork, Benjamin Freukes und Jakob Friedrich) gefielen mit ihrem Vortrag ebenso wie die Besetzung mit drei Kontrabäss­en Lisa Koenen, Milan Thüer und Leonie Walter.

Flöte im Duo gab es sowohl mit Block- (Jana Günther und Anna Schuchert) als auch mit Querflöten (Carlotta Brockes und Maren Steinraths sowie Juliane Wieners und Alessandra Gioia Antwerpen).

Zwei musikalisc­he Höhepunkte bewahrten sich die Veranstalt­er für den Schluss auf: Benjamin Ulanicki imponierte mit einem Schlagzeug­Solo. Danach lieferte als Sängerin Kathrin Mevissen eine großartige Partie, vor allem mit dem unverwüstl­ichen Reißer der Adele in Johann Strauß’ Operette „Die Fledermaus“: „Mein Herr Marquis“.

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RP-FOTO: KNAPPE Victoria Poder am Klavier.

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