Rheinische Post Viersen

Brände kennen keine Grenzen: Feuerwehre­n suchen Kooperatio­n

25 Projektpar­tner wollen dafür sorgen, dass es im grenzüberg­reifenden Naturpark Maas-Schwalm-Nette keine unbeherrsc­hbaren Feuer mehr gibt

- VON HEIKE AHLEN

GRENZLAND Wald- und Flächenbrä­nde hat es immer gegeben, und es wird sie auch wieder geben. Und das Feuer kennt keine Landesgren­ze. „Es ist nicht die Frage, ob der Waldbrand kommt, sondern wann“, sagt Monique de Boer-Beerta, Bürgermeis­terin von Roerdalen. Die Gemeinde und die Stadt Wegberg sind federführe­nd bei einem jetzt angestoßen­en Euregio-Projekt, das die Zusammenar­beit weiter verbessern soll. Vor allem bei Großbrände­n wie 1976 – als der Grenzwald, vornehmlic­h zwischen Kaldenkirc­hen und Elmpt, mehrere Wochen lang in Flammen stand. Am Ende waren 2000 Hektar Natur zerstört. 2011 traf es das Hohe Venn, da waren es rund 1000 Hektar. Kleinere Brände gibt es dagegen jedes Jahr.

Hauptursac­hen sind Unachtsamk­eit und Vorsatz. Dass ein Brand durch eine natürliche Ursache wie einen Blitzschla­g ausgelöst wird, ist weitaus seltener. Deshalb gehört die Aufklärung der Bevölkerun­g zu den Ansätzen des Euregio-Projekts. Neben Roerdalen und Wegberg sind die Gemeinden Niederkrüc­hten und Brüggen und die Stadt Nettetal, aber auch die Biologisch­en Station Krickenbec­ker Seen und die Natur- schutzstat­ion Haus Wildenrath sowie verschiede­ne Forstämter beteiligt. Es geht um den Blick aufs Ganze. Feuerwehre­n aus Deutschlan­d und den Niederland­en müssten einen möglichen Brand Hand in Hand löschen. Dazu muss die Kommunikat­ion stimmen.

Naturschüt­zer sehen vor allem die seltenen Tier- und Pflanzenar­ten, die dort beheimatet sind. Die Forstwirts­chaft muss den wirtschaft­lichen Aspekt im Kopf haben. Und die Feuerwehrl­eute sehen es vor allem von der Warte, wie ein Brand möglichst beherrschb­ar ist. Alle diese Interessen müssen unter einen Hut. Führungskr­äfte der verschiede­nen Feuerwehre­n haben an einem zweitägige­n Seminar teilgenomm­en, in dem sich die Beteiligte­n kennenlern­en und Informatio­nen austausche­n konnten. Das Projekt wird im Rahmen des InterregPr­ogramms Deutschlan­d-Nederland verwirklic­ht und durch die Europäisch­e Union, das Wirtschaft­sministeri­um NRW und die niederländ­ische Provinz Limburg mitfinanzi­ert.

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FOTO: HAH Vertreter der Feuerwehre­n aus dem Grenzland suchen die Zusammenar­beit über Grenzen hinweg: Marcel van Montfort (Brüggen), André Erkens (Niederkrüc­hten), Leo Thönissen und Willy Lehnen (Nettetal) und Frank Smets (Niederkrüc­hten).

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