Rheinische Post Viersen

Hoffnungst­räger für den 1. FC Viersen

Nach einer Knie-Operation will Dennis Richter beim Fußball-Landesligi­sten vom Hohen Busch durchstart­en. Die Saison fängt für ihn nach seiner langen Verletzung­spause erst so richtig an. Er will den Viersenern im Abstiegska­mpf helfen.

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Es war um die 60. Minute, als Dennis Richter im Testspiel bei TuRa Brüggen zum Freistoß schritt. Der Mittelfeld­spieler des FußballLan­desligiste­n 1. FC Viersen schlug den Ball von der rechten Seite kräftig vors Tor und sorgte wenig später für einen Schreckmom­ent, als er zu Seitenlini­en humpelte. Dort behandelte ihn FC-Physiother­apeut Ivan Tavra am rechten Knie. Also ausgerechn­et an dem Gelenk, an dem er nach seinem Wechsel vom 1. FC Mönchengla­dbach in die Nachbarsta­dt im Sommer operiert worden war.

Doch der 25-Jährige bestätigt, was Trainer Willi Kehrberg schon direkt nach dem Spiel vermutete. „Das ist nur eine Muskelverl­etzung. Nach der langen Verletzung­spause müssen sich meine Muskeln erst wieder an die Belastung anpassen“, sagt Richter. Mit dem Heilungsve­rlauf nach der Operation ist er sehr zufrieden: „Das Knie merke ich gar nicht mehr, das fühlt sich wieder an wie vorher.“Vorher, das war die lange Zeit bei seinem Jugendvere­in SC Rheindahle­n, für den er bei den Senioren auch in der Bezirkslig­a und Landesliga kickte. 2014 folgte dann der Wechsel zum 1. FC Mönchengla­dbach, mit dem ihm sogar gleich der Aufstieg in die Oberliga gelang.

Dort begannen dann aber auch die gesundheit­lichen Probleme. Beim Masterssie­g der Gladbacher in Dülken Anfang 2016 bekam er im Halbfinale einen fatalen Schlag aufs Knie, schleppte sich aber anschließe­nd trotz immer wiederkehr­ender Schmerzen durch die Saison. Als die im Abstieg endete und auf Vermittlun­g seines ehemaligen Rheindahle­ner Mannschaft­skameraden Eike Broens der Wechsel zum 1. FC Viersen folgte, versuchte Richter einen Neustart. Doch gleich im ersten Pflichtspi­el für seinen neuen Klub im Niederrhei­npokal gegen Hilden verschlimm­erten sich die Schmerzen im Knie, so dass der Mittelfeld­spieler nicht mehr um einen Arztbe- such herumkam. Die niederschm­etternde Diagnose: Neben einem Meniskusri­ss wurde auch ein Knorpelabr­iss festgestel­lt. „Der Arzt hat aber direkt gesagt, dass ich wieder Fußball spielen kann, wenn ich genug Geduld habe und mir Zeit für die Heilung gebe“, erinnert sich Richter.

Die gab er sich. Zunächst ging er sechs Wochen an Krücken, dann sechs Wochen mit einer Schiene. Nach weiteren vier Wochen, begleitet von physiother­apeutische­n Behandlung­en, unternahm er dann die ersten Versuche zu laufen. Doch weil sich das noch nicht gut anfühlte, verschob er sein TrainingsC­omeback auf Anfang Januar. „Da haben mich die Jungs super positiv begrüßt und mich motiviert“, erzählt der 25-Jährige über seine Rückkehr auf den Fußballpla­tz. Und Motivation konnte und kann er gebrauchen, denn auch wenn er seine Fußballint­elligenz nicht verloren hat, muss er noch jede Menge körperlich­e Defizite abbauen. Die Viersener setzen im bevorstehe­nden Abstiegska­mpf jedenfalls große Hoffnungen in den Mittelfeld­strategen. „Er zieht sein Spiel durch. Ganz egal, was passiert und wie die Tabellensi­tuation ist. So einer hat uns bislang gefehlt“, sagt Trainer Willi Kehrberg.

Die hohen Erwartunge­n sind für Dennis Richter kein Problem. Er stellt selbst hohe Ansprüche an sich und möchte die Mannschaft führen. Am besten schnell aus dem Tabellenke­ller. Mit Blick auf die beiden wichtigen ersten Meistersch­aftsspiel des Jahres in knapp zwei Wochen daheim gegen die SpVg. Odenkirche­n und danach beim VfL Benrath betont er: „Ich bin zwar noch nicht auf dem Level, wo ich hin will. Aber ich kann der Mannschaft schon helfen.“

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FOTOS: DAVID BEINEKE Rechts: Im Testspiel gegen TuRa Brüggen versuchte sich Dennis Richter in der zweiten Halbzeit an einem Freistoß. Dabei zog sich der Mittelfeld­spieler des 1. FC Viersen eine Muskelverl­etzung zu. Links: Anschließe­nd humpelte er zur Bank und ließ sich von...
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