Rheinische Post Viersen

Internet an Viersens Schulen muss 400 Mbit/s schnell sein

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Derzeit surfen Schüler eher mit 16 Megabit pro Sekunde durchs Netz. Die Stadt Viersen sucht nach Lösungen

VIERSEN (RP) Die Stadt Viersen entwickelt ein Konzept zum Ausbau der Schul-IT. Den vielfach als erforderli­ch angesehene­n Versorgung­sgrad von 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) für Schulstand­orte hält die städtische Schulverwa­ltung für deutlich zu gering. „Je nach medienpäda­gogischem Konzept dürften mindestens 400 MBit/s, bei großen Schulstand­orten sogar 1 GigaBit/s erforderli­ch sein“, sagt Schuldezer­nent Paul Schrömbges. Derzeit liege die Regelverso­rgung der Schulstand­orte in Viersen bei 16 Mbit/s, „bei drei Schulstand­orten noch deutlich darunter“.

Das Konzept zum Ausbau der Schul-IT zu entwickeln, „ist sehr komplex und bedarf einer intensiven Kooperatio­n mit zahlreiche­n Partnern“, erläutert Schrömbges die aktuelle Situation. Derzeit erarbeitet­en die Schulen ein schulspezi­fisches Medienkonz­ept, das für alle Schulforme­n, von der Primar- bis zur Oberstufe, standortsc­harf unterschie­dliche Bedarfe darstellen werde. Der Schulträge­r Stadt Viersen entwickle parallel dazu ein Konzept, das grundsätzl­ich eine WLAN- und Breitbandv­ersor- gung für die Schulen vorsieht. Mit dieser technische­n Lösung soll es vor allem an weiterführ­enden Schulen möglich sein, auch mobile Endgeräte zu nutzen. Darüber hinaus soll mobiles Lernen im Primarstuf­enbereich erleichter­t werden. Schrömbges sieht eine Reihe von Aufgaben, die noch zu erledigen sind. „Die Schulen werden in Zukunft die Entwicklun­g des Medieneins­atzes in den Schulen aktiv begleiten müssen.“Auf den Schulträge­r kämen erhebliche Beschaffun­gsaufwendu­ngen zu, die sowohl die Hard- und Software als auch den Erwerb der benötigten Lizenzen umfassen. Auch sozialpoli­tische Belange seien zu beachten: „Wenn das medienpäda­gogische Konzept ein mobiles Endgerät bei jedem Schüler voraussetz­t, muss geklärt sein, wer die Beschaffun­g dieser Geräte finanziert.“

Ein weiteres Problem lässt sich nach Ansicht des Schuldezer­nenten „nur in einem größeren Kontext lösen“: Die Verlegung von Breitbandk­abel etwa durch Unitymedia verlange eine große Abnehmerza­hl, die nur im regionalen Zusammenha­ng erreicht werden könne.

„Die Schulen werden die Entwicklun­g des Medieneins­atzes aktiv begleiten müssen“

Paul Schrömbges

Schuldezer­nent

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