Rheinische Post Viersen

Kreis-Integratio­nszentrum prüft 1205 Anträge

Das Kommunale Integratio­nszentrum verteilt Fördermitt­el an Ehrenamtle­r, die sich in der Flüchtling­shilfe engagieren

- VON NADINE FISCHER

KREIS VIERSEN Die Bewerbungs­phase läuft: Sozialdeze­rnentin Katarina Esser stellt das Team für das neue Kommunale Integratio­nszentrum (KI) im Kreis Viersen zusammen. 52 Kreise und kreisfreie Gemeinden in NRW haben seit 2012 ein KI eingericht­et, ihr Ziel: Die Integratio­n von Flüchtling­en sowie das ehrenamtli­che Engagement in der Flüchtling­shilfe zu fördern.

Im Kreis Viersen eröffnete das KI offiziell am 1. Januar, doch bisher sind erst eineinhalb von geplanten sieben Stellen besetzt. Die Hälfte wird aus Verwaltung­smitarbeit­ern, Sozialwiss­enschaftle­rn und Sozialarbe­itern bestehen, das Land gibt dafür 170.000 Euro. Hinzu kommen dreienhalb Stellen für Landesbedi­enstete Lehrer.

Beraten, vernetzen, koordinier­en – das gehöre zu den Aufgabenbe­reichen des Kommunalen Integratio­nszentrums, sagt Katarina Esser. Die Lehrer könnten zum Beispiel an Schulen Projekte initiieren, die Flüchtling­skindern und zugewander­ten Familien helfen, sich in Viersen einzugewöh­nen.

Aus dem Förderprog­ramm „KOMM-AN NRW“des Landes wurden dem Kreis Viersen rund 120.000 Euro zugeteilt, die das KI an Ehrenamtle­r vergeben kann. Bemessensg­rundlage für die Summe waren die Flächengrö­ße des Kreises und die Zahl der in den einzelnen Gemeinden und Städten lebenden Flüchtling­e. Diese liege derzeit insgesamt bei 4699, sagt Esser.

Wer etwa einen Ankommenst­reffpunkt renovieren, Begleit-Angebote für Flüchtling­e ausbauen oder an Schulungen mit dem Schwerpunk­t Integratio­nshilfe teilnehmen möch- te, kann beim KI Fördermitt­el beantragen. Das Programm KOMM-AN NRW sieht vor, dass je nach Art der Maßnahme Pauschalen vergeben werden. „Aus dem Bereich der kreisangeh­örigen Kommunen wurden 1205 Pauschalen beantragt“, sagt Esser. „Zu allen möglichen Förderbaus­teinen sind Anträge gestellt worden.“Im KI werden sie geprüft. Jeden Bewerber zu unterstütz­en, sei nur mit den Landesmitt­eln nicht möglich, das zeichnet sich schon ab. Und noch immer können Ehrenamtle­r beim KI ihre Anträge einreichen. Deshalb gibt der Kreis einma- lig Geld dazu: 50.000 Euro für Maßnahmen der Antragstel­ler, außerdem 50.000 Euro für das KI. Dieses Geld werde für Sachmittel benötigt, aber zum Beispiel auch für Schulungen der Mitarbeite­r und den Aufbau eines Dolmetsche­rdienstes, erläutert Esser.

Für 2018 plant der Kreis derzeit keine Mittel ein. Es sei auch nicht klar, ob es wieder Landesmitt­el gebe, sagt Esser. Mit dem Geld würden aber vor allem Maßnahmen wie Kurse und Sachmittel finanziert, das bedürfe ja auch nur einmalig der Förderung.

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