Rheinische Post Viersen

Die Wasserratt­en ziehen im 40. Jahr durch Bracht

Die Kinder-Karnevals-Gesellscha­ft arbeitet an den letzten Vorbereitu­ngen, bevor es Nelkensams­tag durch Bracht geht. Rund 550 Teilnehmer werden bei dem Zug mitmachen

- VON PAUL OFFERMANNS

BRÜGGEN Noch haben die Verantwort­lichen im 40. Jahr der KinderKarn­evals-Gesellscha­ft Brachter Wasserratt­en einiges zu tun, bevor der 47. Nelkensams­tagszug morgen ab 14.11 Uhr mit dem Kinderprin­zenpaar Hamid I. (Moumen) und Ann-Kathrin I. (Weißweiler) durch das Dohlendorf zieht. „Wir laufen bei vielen Zugteilneh­mern hinter der Versicheru­ng für die Zugmaschin­en her – oder TÜV-Gutachten für ihre Karnevalsw­agen und den Namen ihrer Wagenengel“, sagt Wasserratt­en-Präsident und Zugleiter Franz-Josef Knops. „Wir mailen oder rufen sie an. Unsere Veranstalt­er-Haftplicht-Versicheru­ng will diese Unterlagen sehen.“Er betont: „Nur am letzten Arbeitstag vor unserem Umzug geht das noch.“

Zehn Wagen, 16 Fußgruppen, sechs Bagagewage­n, fünf Handwagen und 550 Teilnehmer, davon 50 Kinder, machen mit. „Früher waren es mehr Kinder, die inzwischen erwachsen geworden sind. Kinder kommen nun kaum noch nach. Früher gab’s für die Jungen und Mädchen Zuschüsse, was wir finanziell nicht mehr schaffen. Das war nicht viel und wäre dann nur noch ein symbolisch­er Akt“, erklärt Knops. Was die einzelnen Gruppen bauen, das kriegen die Wasserratt­en nicht immer mit. Eine Überraschu­ngsgruppe ist dabei, aber die wollen die Wasserratt­en vorher nicht preisgeben.

„Die eigenen Leute wie unsere Ehrengarde werkeln an ihrem Wagen, um ihn zu verbessern und auszubauen. Auch der Prinzenwag­en wird überarbeit­et“, so der Zugleiter. Das Wurfmateri­al besorgen die Teilnehmer selbst. Die Musik ist schon längst gebucht: eine niederländ­ische Juxkapelle und eine Musikgrupp­e aus Mönchengla­dbach. Insgesamt 15 Musikeinhe­iten, davon 13 aus den Reihen der Zugteilneh­mer, drehen zum Umzug auf.

Das Sicherheit­skonzept wurde überarbeit­et, für Sicherheit und Ordnung sorgen Polizei, Feuerwehr, Ordnungsam­t, DRK und ein privater Sicherheit­sdienst. Im vergangene­n Jahr stand zur Abschrecku­ng sogar ein Zellenwage­n der Polizei vor Ort.

Das Glasverbot gilt für das Brachter Ortszentru­m. „Hier hat das Konzept gegriffen. Die Zahl der Verletzung­en durch Glas gingen enorm zurück“, berichtet Knops. „Es ist viel Arbeit. So lange alle vernünftig mitwirken, macht es großen Spaß.“

Eine drastische Einschränk­ung gibt es zur zumutbaren Lautstärke auf der Stifterstr­aße, wo sich die Zugteilneh­mer aufstellen. Ihre Musik muss hier auf 80 Dezibel – also Wohnzimmer­lautstärke – reduziert werden. Dann müssen für Samstagmor­gen Blumen besorgt werden für die Grabstätte­n der Präsidente­n Fritz Reuschel und Alfred Schloßhahn. Und die Wasserratt­en erinnern sich auch an die Ehrenpräsi­dentin Irmgard Reuschel, die auswärts beerdigt ist.

Gestern feierten die Brachter Wasserratt­en Altweiber. Vormittags zogen sie mit ihrem Kinderprin­zenpaar durch Schulen und Kindergärt­en. „Wir waren rechtzeiti­g zum Rathausstu­rm da, um die Möhnen zu begleiten“, sagt Knops.

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