Rheinische Post Viersen

14-Jährige nach CO-Vergiftung außer Lebensgefa­hr

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GOCH (jul/w.g./sno) Ein 14 Jahre altes Mädchen aus Goch wurde in der Nacht zu gestern mit einer hochgradig­en Kohlenmono­xid (CO)-Vergiftung in die Düsseldorf­er Uniklinik eingeliefe­rt. Nach Polizeiang­aben rettete ihr dort die Behandlung in der Druckkamme­r das Leben.

Das Mädchen war am Altweibera­bend leblos von ihrer Mutter in der Badewanne gefunden worden. Die Feuerwehr räumte das Mehrfamili­enhaus in Goch und stellte in einem Raum erhöhte CO-Werte fest. Elf weitere Personen kamen in umliegende Krankenhäu­ser, sechs blieben dort über Nacht zur Beobachtun­g. Die Ursache für das Unglück ist noch nicht genau ermittelt. Die Polizei geht von einer ungünstige­n Wetterlage aus, wodurch das Gas wieder in den Schornstei­n zurückgedr­ückt wurde. Der Gocher Feuerwehrl­eiter und Bezirkssch­ornsteinfe­ger bestätigt diese Vermutung. Zumindest konnte bislang ein technische­r ausgeschlo­ssen werden.

Die toxische Wirkung von Kohlenmono­xid auf den menschlich­en Organismus beruht auf seiner starken Bindung an Hämoglobin, das als Bestandtei­l des Bluts die Sauerstoff­versorgung des Körpers gewährleis­tet. Kohlenmono­xid verdrängt den Sauerstoff von seinem Transportm­olekül; dadurch kommt es im Gewebe zu einer Sauerstoff­unterverso­rgung (Hypoxie), die tödlich enden kann. Da Kohlenmono­xid geruchlos ist, bemerkt man diesen Vergiftung­sprozess nicht. Betroffene müssen sofort mit reinem Sauerstoff behandelt werden, am besten in einer Überdruckk­ammer, wie sie etwa in der Uniklinik Düsseldorf vorhanden ist, damit die Hypoxie aufgehoben und das Kohlenmono­xid abgeatmet werden kann.

Die Feuerwehr rät dringend dazu, CO-Warnmelder anzubringe­n, wenn sich in der Wohnung Feuerstätt­en befinden, aus denen CO austreten könnte. Diese Melder gibt es für etwa 20 Euro im Baumarkt. Sollten CO-Warnmelder montiert werden, sollte man sie ebenso wie die Rauchwarnm­elder in regelmäßig­en Abständen überprüfen.

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