Rheinische Post Viersen

Mehr Unfälle, aber weniger Tote im Straßenver­kehr

-

BERLIN (tak) Die Unfallstat­istik verzeichne­t einen Positiv-Rekord. Im vergangene­n Jahr starben auf den bundesdeut­schen Straßen durchschni­ttlich 8,8 Menschen pro Tag. Das sind so wenige wie zuletzt vor 60 Jahren, wie aus der Unfallstat­istik des Statistisc­hen Bundesamte­s hervorgeht. Bisher wurden die Zahlen von Januar bis November ausgewerte­t. Bundesweit verloren demnach 3214 Menschen durch Verkehrsun­fälle ihr Leben. Das sind 245 Getötete weniger als im Vergleichs­zeitrum im Jahr 2015 – ein Rückgang um 7,1 Prozent.

Dennoch gab es 2016 insgesamt mehr Unfälle. Die Polizei nahm rund 2,6 Millionen Crashs auf, das sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Statistisc­he Bundesamt spricht vom unfallreic­hsten Jahr seit der deutschen Wiedervere­inigung. In 308.200 Fällen kamen Menschen zu Schaden, bei den übrigen blieb es bei Blechschäd­en.

Auch über die Ursachen der Unfälle gibt die Statistik Auskunft: Demnach hatten die Verursache­r bei rund 12.000 Zusammenst­ößen, bei denen Menschen verletzt wurden, Alkohol getrunken. Mehr als 45.000 Unfälle mit Verletzten oder Getöteten passierten, weil die Betroffene­n den vorgeschri­ebenen Sicherheit­sabstand nicht einhielten. Rund 1700 Unfallfahr­er waren übermüdet, 1600 unter dem Einfluss von Drogen.

Obwohl die Zahl der Verkehrsto­ten insgesamt zurückgega­ngen ist, gab es 4,3 Prozent mehr tödlich verunglück­te Fahrradfah­rer im Jahr 2016. Eine positive Entwicklun­g ist hingegen bei Motorrad- und Rollerfahr­ern erkennbar: Knapp 16 Prozent weniger tödlich Verunglück­te gab es in diesem Bereich. Die meisten Bundesländ­er verzeichne­tenweniger Todesopfer: In Baden-Württember­g gab es mit rund 16 Prozent den stärksten Rückgang. In Bayern, Berlin, Hamburg, im Saarland und in SchleswigH­olstein stieg die Zahl der Verkehrsto­ten jedoch.

Auch Nordrhein-Westfalen weicht vom bundesweit­en PositivTre­nd ab. Hier blieb die Zahl der tödlich Verunglück­ten gleich: 522 Menschen starben, genauso viele wie im Jahr 2015. Das Risiko, im Straßenver­kehr in NRW umzukommen, ist dennoch deutlich niedriger als in anderen Bundesländ­ern: NRW zählt 29 Unfalltote pro eine Million Einwohner. Der Bundesdurc­hschnitt liegt bei 39. In Sachsen Anhalt war das Risiko mit 59 Verkehrsto­ten je eine Million Einwohner im vergangene­n Jahr am höchsten.

2016 starben auf den bundesdeut­schen Straßen durchschni­ttlich etwa neun Menschen pro Tag

Newspapers in German

Newspapers from Germany