Rheinische Post Viersen

350 glückliche Kinder im Kamelle-Regen

Seit 1984 ist der Hinsbecker „Scholzoch“eine Tradition. Für Begeisteru­ng sorgte der Abstecher ins Marienheim

- VON HEINZ KOCH

HINSBECK Groß war gestern die Aufregung der Kinder beim Hinsbecker „Scholzoch“. Es ist ein Zug mit vertauscht­en Rollen: Dabei werfen die Zuschauer am Straßenran­d, darunter viele Eltern und Großeltern, die Süßigkeite­n in den Zug. Das gibt ein Suchen und Krabbeln – und die Erzieherin­nen und Begleiter haben Mühe, alle Teilnehmer beieinande­r zu halten.

Seit 33 Jahren veranstalt­en die beiden Hinsbecker Kindergärt­en, die Grundschul­e und das Förderzent­rum West-Standort Hinsbeck (frühere Comeniussc­hule) gemeinsam diesen Umzug. Begleitet vom Musikverei­n Cäcilia Hinsbeck ziehen rund 350 Mädchen und Jungen durch das Bergdorf. Viele haben kleine Karren dabei, in denen sie ihre Beute unterbring­en. Zum Schluss sind die Gefährte bis zur Kante gefüllt.

Der Hinsbecker Scholzoch wurde im Jahre 1984 von Helmut Dreßen, dem damaligen Rektor der Grundschul­e, initiiert; der Zug ist längst eine Tardition. Zehn Jahre lang ging Dreßen selbst mit der dicken Trommel an der Spitze mit. Nach seiner Pensionier­ung übernahm dies Konrad Wilms, der Rektor der damaligen Comeniussc­hule. Die spätere Schulleite­rin Gabriele Lanser und nun Anke Paukovic überließen die „deke Trom“gerne den älteren Schülern des Förderzent­rums West. Diese schlagen mit Begeisteru­ng drauf, Hauptsache laut, damit jeder weiß: Hier kommt der Hinsbecker Scholzoch.

Letzte Station ist das Marienheim. Die Zug-Teilnehmer laufen durch eine Gasse, die die Bewohner im Foyer gebildet haben, und die rundum sitzenden Bewohner beglücken die Kinder mit Süßigkeite­n. Selten sieht man so begeistert­e Gesichter bei den Senioren – so mancher wird sich an seine Kinderzeit erinnern. „Eine schöne Tradition, die die Verbundenh­eit zwischen Marienheim und Hinsbeck zeigt“, sagt Gabriele Scheid.

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RP-FOTO: F.H.BUSCH Beim Schulzug fliegen die Süßigkeite­n zu den Zugteilneh­mer, sie müssen sich nur noch bücken, um die Leckereien aufzuheben.

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