Flüchtlinge feiern Karneval
Prinzenpaare und Garden von Maak möt und OKV haben die Zentrale Unterbringungseinrichtung in den ehemaligen Javelin Barracks besucht. Gemeinsam zogen Karnevalisten und Bewohner mit einem Wagen durch die Straßen der Unterkunft
NIEDERKRÜCHTEN Für die aktiven Karnevalisten läuft die schönste und zugleich anstrengendste Woche der Session. In Niederkrüchten gab es zum Auftakt eine Neuerung: Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) hatte zum Empfang ins Foyer des Rathauses geladen. Beide Prinzenpaare der Gemeinde – Stephan I. und Heike I. von Maak möt und JanFiete I. und Anna I. vom OKV – kamen mit ihren Garden.
Anschließend ging es dann für alle, inklusive Bürgermeister, gemeinsam weiter. Nachdem Wassong im letzten Jahr sehr spontan gemeinsam mit dem OKV die Zentrale Unterbringungseinrichtung in den ehemaligen Javelin Barracks zu Karneval besucht hatte, war der Besuch in diesem Jahr längerfristig und mit beiden Vereinen geplant worden.
In der Einrichtung sorgen die Mitarbeiter von European Homecare und die ehrenamtlichen Helfer dafür, dass die Menschen mit dem Brauchtum der jeweiligen Jahreszeiten vertraut gemacht werden. So haben sie zu St. Martin Fackeln gebastelt und am Elmpter Martinszug teilgenommen, im Dezember kam der Nikolaus.
Und zu Karneval haben sie sich natürlich Kostüme besorgt, Karne- valslieder gelernt und sogar einen eigenen Karnevalswagen mit dem Motto „Die Welt ist bunt“gebaut. Deshalb gab es auch gleich den ersten Karnevalszug der Gemeinde – einmal durch die Straßen der Unterkunft.
Alle Beteiligten waren mit Feuereifer dabei, und auch das Kamellewerfen wurde für die Züge am Tul- pensonntag in Niederkrüchten und am Rosenmontag in Overhetfeld bereits geübt. Anschließend tanzten die Garden noch für die Flüchtlinge. Und die revanchierten sich mit einer besonderen Überraschung: Eine eigene Mädchengarde führte einen Tanz vor, den sie vorher einstudiert hatte. Die Karnevalisten waren begeistert, woraufhin die jungen Flüchtlinge gleich nochmal tanzten.
„Wenn bei uns hier etwas zwei Mal passiert, dann spricht man schon von Tradition“, erklärte Bürgermeister Wassong am Ende der Veranstaltung. Von daher gehe er davon aus, dass es auch im nächsten Jahr einen Besuch der Karnevalisten bei den Flüchtlingen geben werde.