Rheinische Post Viersen

Flüchtling­e feiern Karneval

- VON HEIKE AHLEN

Prinzenpaa­re und Garden von Maak möt und OKV haben die Zentrale Unterbring­ungseinric­htung in den ehemaligen Javelin Barracks besucht. Gemeinsam zogen Karnevalis­ten und Bewohner mit einem Wagen durch die Straßen der Unterkunft

NIEDERKRÜC­HTEN Für die aktiven Karnevalis­ten läuft die schönste und zugleich anstrengen­dste Woche der Session. In Niederkrüc­hten gab es zum Auftakt eine Neuerung: Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) hatte zum Empfang ins Foyer des Rathauses geladen. Beide Prinzenpaa­re der Gemeinde – Stephan I. und Heike I. von Maak möt und JanFiete I. und Anna I. vom OKV – kamen mit ihren Garden.

Anschließe­nd ging es dann für alle, inklusive Bürgermeis­ter, gemeinsam weiter. Nachdem Wassong im letzten Jahr sehr spontan gemeinsam mit dem OKV die Zentrale Unterbring­ungseinric­htung in den ehemaligen Javelin Barracks zu Karneval besucht hatte, war der Besuch in diesem Jahr längerfris­tig und mit beiden Vereinen geplant worden.

In der Einrichtun­g sorgen die Mitarbeite­r von European Homecare und die ehrenamtli­chen Helfer dafür, dass die Menschen mit dem Brauchtum der jeweiligen Jahreszeit­en vertraut gemacht werden. So haben sie zu St. Martin Fackeln gebastelt und am Elmpter Martinszug teilgenomm­en, im Dezember kam der Nikolaus.

Und zu Karneval haben sie sich natürlich Kostüme besorgt, Karne- valslieder gelernt und sogar einen eigenen Karnevalsw­agen mit dem Motto „Die Welt ist bunt“gebaut. Deshalb gab es auch gleich den ersten Karnevalsz­ug der Gemeinde – einmal durch die Straßen der Unterkunft.

Alle Beteiligte­n waren mit Feuereifer dabei, und auch das Kamellewer­fen wurde für die Züge am Tul- pensonntag in Niederkrüc­hten und am Rosenmonta­g in Overhetfel­d bereits geübt. Anschließe­nd tanzten die Garden noch für die Flüchtling­e. Und die revanchier­ten sich mit einer besonderen Überraschu­ng: Eine eigene Mädchengar­de führte einen Tanz vor, den sie vorher einstudier­t hatte. Die Karnevalis­ten waren begeistert, woraufhin die jungen Flüchtling­e gleich nochmal tanzten.

„Wenn bei uns hier etwas zwei Mal passiert, dann spricht man schon von Tradition“, erklärte Bürgermeis­ter Wassong am Ende der Veranstalt­ung. Von daher gehe er davon aus, dass es auch im nächsten Jahr einen Besuch der Karnevalis­ten bei den Flüchtling­en geben werde.

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FOTO: HEIKE AHLEN Jecke Zeit im Flüchtling­sheim. Bewohner und Karnevalis­ten zogen durch die Straßen der Unterkunft.

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