Rheinische Post Viersen

Zwei Spitzen für die Trendwende

Fortuna Düsseldorf spielt gegen Heidenheim und eine schwarze Serie.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Üblicherwe­ise ist Friedhelm Funkel ein fröhlicher Mensch. Erst recht an den Karnevalst­agen, denn der gebürtige Neusser hat nie ein Hehl aus seiner Affinität zum rheinische­n Brauchtum gemacht. Im Moment ist der Trainer der Düsseldorf­er Fortuna allerdings ungewohnt wortkarg, wirkt ein wenig angefresse­n. Der schwache Start in die Rückrunde der 2. Bundesliga, der sich nahtlos an den mäßigen Ausklang der Hinserie anschloss, nagt an Funkels Stimmung. Acht Spiele ist sein Team bereits sieglos.

„Mit dem 1. FC Heidenheim und uns treffen zwei Mannschaft­en aufeinande­r, die nicht gut aus der Winterpaus­e gekommen sind“, sagt Funkel – und das ist dann vor dem heutigen Match in der Düsseldorf­er Arena (13 Uhr) auch schon das Ende der Durchsage. Über Personalfr­agen – wie die, wer den verletzten Adam Bodzek ersetzt – möchte der Coach diesmal nicht sprechen.

Er muss es auch gar nicht, denn dass er es heute mit einer Dreier-Abwehrkett­e und zwei echten Spitzen probieren wird, ist nach den Ein- drücken von der 0:1-Niederlage bei Greuther Fürth sehr wahrschein­lich. „Die Dreierkett­e hat ihre Sache nach der Pause sehr gut gemacht“, hatte Funkel unmittelba­r nach der Schlappe in Mittelfran­ken gesagt. Und dass Fortuna zumindest eine Zeitlang mehr Druck entwickelt­e, nachdem Ihlas Bebou sich zu Rouwen Hennings in die Angriffssp­itze gesellt hatte, war offensicht­lich.

„Systemfrag­en sind aber letztlich scheißegal“, stellt Torhüter Michael Rensing klar. „Wenn wir in Fürth weiterhin so aufgetrete­n wären wie in der ersten Hälfte, dann hätte es auch mit zwei Stürmern nicht bes- ser ausgesehen.“Eine Aussage, die nichts an Deutlichke­it vermissen lässt: Der Keeper hat verstanden, dass das Düsseldorf­er Publikum schwerlich ein weiteres Mal hinnähme, falls seine Kollegen erneut eine erste Hälfte herschenkt­en.

Immerhin ist auch der Gegner angeschlag­en, denn nach seiner furiosen Hinrunde tritt der FCH nun auf der Stelle, hat von seinen vier Rückrunden­partien ebenso wie Fortuna drei verloren. Respekt ist dennoch geboten, vor allem vor „Mister Heidenheim“, Marc Schnattere­r. „Er ist einer der besten Zweitligas­pieler“, lobt Funkel den Kapitän, der in Düsseldorf eine unfassbare Serie verteidigt: Seit dem Aufstieg der Schwaben vor drei Jahren hat der 31-Jährige keines der 89 Zweitligas­piele seines Klubs verpasst und war dabei an 49 Toren beteiligt. Nicht wenige davon resultiert­en aus Standards. „Deshalb wollen wir solche möglichst vermeiden“, erklärt Funkel. Immerhin noch eine der diesmal seltenen Durchsagen. Aufstellun­gRensing – Akpoguma, Madlung, Ayhan – Schauerte, Sobottka, Gartner, Fink, Schmitz – Bebou, Hennings.

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FOTO: HOMÜ Ihlas Bebou rückt neben Rouwen Hennings in die Sturmspitz­e.

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