Hadrian adoptiert Antoninus Pius
Kaiser Antoninus Pius hätte nur für eine Übergangszeit das römische Reich beherrschen sollen. In der Zeit der Adoptivkaiser galt der Tag, an dem der aktuelle Imperator einen jüngeren Mann adoptierte, als der Zeitpunkt, an dem die Nachfolge endgültig geregelt war. Am 25. Februar 138 adoptierte Hadrian Antoninus Pius, der damals bereits mehr als 50 Jahre alt war. Er sollte ein Platzhalter sein für diejenigen, die für eine direkte Nachfolge noch zu jung waren: Lucius Verus und Marcus Aurelius. Doch Antoninus regierte länger als die meisten anderen Herrscher der Kaiserzeit, nur Augustus war länger an der Macht geblieben. In vielen Punkten orientierte sich der neue Kaiser an der Politik seines Vorgängers. Die Konsolidierung des Reiches war beiden wichtiger als die Expansion, auch wenn Antoninus zum Beispiel die Grenze in Großbritannien verlegen ließ. Der Antoninuswall verläuft etwa 160 Kilometer nördlich vom älteren Hadrianswall. Trotzdem gilt die Zeit des Antoninus Pius als letzte längere Friedensperiode Roms. Auch in den Regelungen zur kaiserlichen Nachfolge hielt sich Antoninus Pius an die Vorgaben Hadrians, allerdings bevorzugte er anders als Hadrian den älteren Marcus Aurelius gegenüber Lucius Verus. Nach dem Tod des Antoninus im Jahr 161 wurden beide zunächst Kaiser, nach dem Tod des Lucius regierte Marcus Aurelius das Reich allein.