Rheinische Post Viersen

Neuer Modus soll Billard-WM einen Schub bringen

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Das sogenannte ScotchDoub­le-System als Entscheidu­ngssatz ist in den beiden vergangene­n Jahren bei der Billard-WM in Viersen bei Zuschauern und Medien sehr gut angekommen. Deswegen hat der Weltverban­d beschlosse­n, dass bei der 28. Auflage der Weltmeiste­rschaft für Dreiband-Nationalte­ams vom 9. bis 12. März in der Festhalle nur noch nach diesem Modus gespielt wird. Es wird also die Duelle Mann gegen Mann nicht mehr geben, sondern die beiden Spieler eines Teams wechseln sich so lange ab, bis sie einen Fehler machen und der Gegner an der Reihe ist. Dass das in einer traditions­behafteten Sportart wie Billard nicht allerorten für Jubelstürm­er gesorgt hat, kann nicht wirklich überrasche­n. So verzichten einige der Topspieler aus den insgesamt 22 teilnehmen­den Nationen im 24er-Feld sogar auf einen Start. Dafür kann Michael John in seiner Funktion als Präsident der Deutschen Billard-Union (DBU) nur wenig Verständni­s aufbringen. „Das koreanisch­e Fernsehen überträgt in diesem Jahr den Finaltag komplett live, und ich stehe auch aussichtsr­eich mit dem WDR in Kontakt. Das ist ein Zeichen für das Gewicht und die Bedeutung der WM“, sagte John gestern bei Pressekonf­erenz im Vorfeld des Turniers und fügte hinzu: „Wir brauchen innovative Impulse, denn wir müssen verstehen, dass wir im Wettbewerb mit anderen Sportarten stehen.“Nicht nur in Konkurrenz zu anderen Sportarten, sondern auch zu anderen Ländern, die die Team-WM gerne ausrichten würden. 2015 stand der der Abschied schon mal kurz bevor, doch dann sprang die Sparda Bank Viersen als Sponsor ein und schloss eine Finanzieru­ngslücke, so dass der Vertrag mit dem Weltverban­d bis 2018 verlängert werden konnte. „Wir haben voriges Jahr viel gelernt über die Sportart und freuen uns, die WM wieder zu begleiten“, sagte Ulrike Hüneburg von der Sparda-Bank. Nach der WM im nächsten Jahr sollen Verhandlun­gen über eine Fortsetzun­g des Engagement­s aufgenomme­n werden. Da wäre es naturgemäß nicht schlecht, wenn die WM durch den neuen Modus tatsachlic­h einen Schub bekäme, noch spannender würde. „Wir sind erst zum zweiten Mal dabei. Ich denke aber, es gibt eine positive Tendenz, sonst hätten wir nicht für drei Jahre zugesagt. Grundsätzl­ich ist unser Engagement immer mittelfris­tig angelegt“, sagte Hüneburg,

DBU-Präsident Michael John würde es grundsätzl­ich begrüßen, wenn das Sponsoring auf mehrere Schultern verteilt würde. Bürgermeis­terin Sabine Anemüller kann sich jedenfalls vorstellen, dass es in Viersen das Potenzial gibt: „Wir sind wirtschaft­lich nicht schlecht aufgestell­t. Ich kann mir vorstellen, dass es Firmen gibt, die für eine Viersener Veranstalt­ung Geld geben. Und die WM gehört nun mal zu Viersen.“

David Beineke

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