Rheinische Post Viersen

Einbruchsc­hutz per WhatsApp-Gruppe

An der Bismarckst­raße werben die Nachbarn mit Schildern für ihre Initiative. Um die gibt’s jetzt Streit

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Die Gegend rund um die Bismarckst­raße gehört zu den besseren Wohngegend­en Viersens. Und sie ist verkehrsgü­nstig gelegen. Das hat sich auch zu den Einbrecher­n herumgespr­ochen. „Immer wieder wird hier in der Gegend eingebroch­en“, berichtet Joachim Haas, Anwohner seit 1967. „Da haben Einbrecher auch neben 2000 Euro Bargeld gleich mal den BMWSchlüss­el mitgenomme­n und das Auto entwendet, oder sie sind an einem anderen Tag noch einmal ins Haus zurückgeke­hrt, um mitzunehme­n, was sie beim ersten Mal zurückgela­ssen haben.“Gemeinsam mit einigen Nachbarn entstand schnell die Idee: Wir Anwohner müssen zusammenha­lten, können uns durch eine WhatsAppGr­uppe gegenseiti­g informiere­n – zum Beispiel, wenn Auswärtige Hauseingän­ge beobachten. „Die Idee stammt ursprüngli­ch aus den Niederland­en“, berichtet Haas. 100 Flyer waren schnell gedruckt und an die Nachbarn verteilt. Und die Initiatore­n sammelten auch Geld ein – um Schilder aufzustell­en. „Rund 1000 Euro haben die sieben Schilder gekostet“, berichtet Haas. Seit kurzem hängen sie an Masten, erinnern Nachbarn daran, die Augen aufzuhalte­n, dienen auch der Abschrecku­ng von Einbrecher­n. „Wir haben vorab die Polizei informiert, und eine Genehmigun­g zum Aufhängen der Schilder hat uns das Ordnungsam­t der Stadt Viersen schriftlic­h erteilt“, so Haas.

Gestern früh aber klingelte das Telefon bei den Initiatore­n. „Ein Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes erklärte, die Schilder müssten sofort wieder abmontiert werden“, berichtet Haas. Eine Möglichkei­t aber sei, dass die Schilder auf den privaten Grundstück­en errichtet würden. Die Stadt Viersen will sich heute öffentlich zu dem Fall äußern.

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