WhatsApp-Gruppe hängt Schilder um
Bauhofmitarbeiter und Nachbarn der Bismarckstraße suchen geeignete Stellen
VIERSEN Das Schild ist auffällig: „Achtung! Nachbarschaftsschutz“ist darauf zu lesen, es hängt gut sichtbar an einem Mast. Inmitten von Schildern, die mit Straßennamen bedruckt sind, also inmitten von Verkehrszeichen – und das ist das Problem. Zwar hat die Nachbarschaft der Bismarckstraße eine Sondernutzungserlaubnis des Ordnungsamtes für ihre Schilder. Doch die untersagt, Schilder an Bäume oder einen Mast zu montieren, an dem bereits Verkehrszeichen befestigt sind. Deshalb müssten die Anwohner ihre neun Hinweistafeln nun umhängen, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke.
Weil die Gegend rund um die Bismarckstraße bei Einbrechern beliebt ist, haben Nachbarn eine WhatsApp-Gruppe gegründet, auf die sie seit kurzem mit den Schildern verweisen. Wenn zum Beispiel Auswärtige Hauseingänge beobachten, können sich die Mitglieder der Gruppe gegenseitig informieren. Die Schilder sollen auch dazu dienen, Einbrecher abzuschrecken.
Diese Initiative „ist eine gute Sache, die wir grundsätzlich unterstützen“, sagt Schliffke. Deshalb sei gestern Morgen ein Mitarbeiter des städtischen Bauhofes zur Bismarckstraße gefahren, um mit den Nachbarn nach einer Lösung zu suchen. Zum Beispiel an Laternenmasten dürften die Schilder künftig hängen.
Auch die Polizei begrüßt den Einsatz der Nachbarn. „Wovor wir aber generell warnen, ist Fotos, zum Beispiel von Verdächtigen, per WhatsApp zu verschicken“, betont Polizeisprecher Michael Radloff. Denn damit werde gegen das Urheberschutzgesetzt verstoßen. So eine Gruppe „soll kein Pranger werden“, sagt Radloff weiter. Die Mitglieder müssten sensibel mit den Daten umgehen, die sie verbreiten. Den Nutzen der Initiative sieht er darin, dass die Nachbarschaft über verdächtige Umstände informiert werde und gegebenenfalls schnell die Polizei rufen könne.