Hattrick bringt Viersenern Erleichterung
Im ersten Spiel nach der Winterpause gelang dem 1. FC Viersen in der Fußball-Landesliga ein wichtiger Heimsieg. Das 3:0 gegen die SpVg. Odenkirchen bringt der Mannschaft von Willi Kehrberg ordentlichen Rückenwind im Abstiegskampf.
VIERSEN Aufatmen beim 1. FC Viersen. Im ersten Spiel nach der Winterpause setzte sich der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist im eigenen Stadion am Hohen Busch nach einem Spielverlauf, der lange Zeit ein Abnutzungskampf war, am Ende deutlich mit 3:0 (0:0) gegen die SpVg. Odenkirchen durch. Matchwinner wurde bei den Gastgebern Winterzugang George Hans Tawiah, der nach seiner Einwechslung einen Hattrick erzielte. Während die Viersener damit einen wichtigen ersten Schritt zum Start einer Aufholjagd machten, verpassten es die Odenkirchener, den Abstand zu den Abstiegsrängen entscheidend zu vergrößern.
Dass in dieser Partie für beide Mannschaften viel auf dem Spiel stand, war von Beginn an zu merken. Auf dem seifigen, weil nassen Kunstrasen am Hohen Busch lief bei beiden Teams nicht viel zusammen. Die Zuschauer bekamen zwar viel Einsatz, aber keinen attraktiven Fußball zu sehen. Zwar hatten die Gäste aus Odenkirchen zunächst die größeren Spielanteile, doch trotz ihres in der Winterpause einstudierten, offensiveren 4:1:4:1-Systems präsentierten sich die Viersener in der Defensive kompakt und waren Herr der Lage. Zumal die Mannen von Trainer Kemal Kuc aufgrund der Tabellensituation mit sieben Punkten Vorsprung verständlicherweise nicht volles Risiko gingen, sondern auch auf Fehler der Hausherren lauerten. Nach einem Kopfballaufsetzer des Viersener Außenverteidigers Dennis Homann an die Latte in der elften Minute war es Konstantine Jamarishvili der nach 21 Minuten per Fernschuss die erste Torannäherung der Gäste zustande brachte. Und dann war es tatsächlich ein Fehler des 1. FC, der Odenkirchen fast auf die Siegerstraße gebracht hätte. Innenverteidiger Volkan Akyil spielte einen Freistoß viel zu überhastet, was die SpVg. zum schnellen Umschalten nutzte. Der von Tayfun Yilmaz schön freigespielte Pascal Moseler umkurvte den Torwart, schoss aus spitzem Winkel aber nur ans Außennetz. „Es war klar, dass das Team gewinnen würde, das das erste Tor macht“, sagte FC-Coach Willi Kehrberg und erhöhte knapp 25 Minuten nach der Pause das Risiko.
War der Wechsel von Sean Herrmann für Raed Bko auf der linken Offensivseite noch positionsgetreu, brachte Kehrberg in George Hans Tawiah für Eike Broens einen zweiten Stürmer aufs Feld. Schon wenig später war es Tawiah, der einen tollen Angriff nach Flanke von Mesut Yanik und Kopfballvorlage von Hol- ger Jansen veredelte. In der 83. Minute nahm er einen Befreiungsschlag von Lars Werth-Jelitto gegen aufgerückte Odenkirchener auf, ging alleine aufs Tor und vollstreckte eiskalt. In der Nachspielzeit machte er den Hattrick perfekt. „In der ersten Hälfte sind wir gut aufgetreten. Nach der Pause war das dann katastrophal. Taktisch und individuell haben wir einfach zu viele Fehler gemacht“, resümierte SpVgCoach Kemal Kuc.
Auch wenn es kein fußballerischer Leckerbissen war, den es am Hohen Busch gestern zu sehen gab, so wurden die Fans des 1. FC Viersen doch mit einem enorm wichtigen Sieg belohnt. Daneben bekamen sie auch zu sehen, dass der Systemwechsel von Trainer Willi Kehrberg in der Wintervorbereitung nichts von der schon im vergangenen Jahr gewonnen Stabilität genommen, dafür mehr Offensivoptionen gebracht hat. Zwar taten sich die Viersener gegen Odenkirchen lange im Spiel nach vorne sehr schwer, doch die Wechsel nach der Pause zeigten Wirkung. Dennoch, es bleibt noch ein ganz langer Weg bis zum Klassenverbleib. david.beineke
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