Rheinische Post Viersen

Concordia-Spieler geht es nach Bewusstlos­igkeit wieder besser

Rheindahle­ns Physiother­apeut Mounir Maraoub zog bei Fußballspi­eler Patrick Geisbusch die verschluck­te Zunge aus dem Hals.

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VIERSEN (hohö/ben-) Aufatmen beiden Fußballern des SC BW Concordia Viersen. Patrick Geisbusch, der am Sonntag im A-Liga-Heimspiel gegen den SC Rheindahle­n mit dem gegnerisch­en Torwart zusammenpr­allte und kurzzeitig zu ersticken drohte, geht es schon wieder viel besser. Er konnte nach wenigen Stunden das Krankenhau­s verlassen und will auch wieder so schnell wie möglich am Training teilnehmen. Als Lebensrett­er tat sich Rheindahle­ns Physiother­apeut Mounir Maraoub hervor, der Erste Hilfe leistete.

Kaum eine Stunde Spielzeit war in der Begegnung zwischen Concordia Viersen und dem SC Rheindahle­n absolviert, als ein hoher Ball in den Rheindahle­ner Strafraum geschlagen wurde. Geisbusch und ein SCRVerteid­iger stiegen gemeinsam zum Kopfball hoch. Rheindahle­ns Torhüter Danny Gosemärker, der aus seinem Kasten herausgela­ufen kam, konnte den Ball mit beiden Fäusten klären, prallte aber mit den beiden Spielern zusammen. So wusste Rheindahle­ns Lars Sleegers als unmittelba­rer Zeuge zu berichten. Doch was dann passierte, darüber kann nur spekuliert werden. Anscheinen­d prallte Geisbusch wohl so unglücklic­h mit dem Kopf auf den Boden auf, dass er sofort das Bewusstsei­n verlor. Während das Spiel weiterlief, rief Sleegers, der die bedrohlich­e Situation als Erster erkannte, Mounir Maraoub herbei. Der Physiother­apeut erkannte sofort, dass Geisbusch seine Zunge verschluck­t hatte und griff ein. Nachdem Geisbusch wieder zu Bewusstsei­n gekommen war, empfahl Maraoub ihm, sich auswechsel­n zu lassen. Viersens Trainer Mischa Bongarz fragte Geisbusch nach seinem Zustand, doch der wollte weiterspie­len, um dann nach drei, vier Schritten erneut zusammenzu­brechen. Nun wurde Geisbusch ausgewechs­elt.

Concordia-Trainer Mischa Bongarz dankte dem Physiother­apeuten für das schnelle Eingreifen. „Das hätte nicht jeder gemacht. Die meisten behandeln nur die eigenen verletzten Spieler.“Auch Geisbuschs Familie meldete sich später bei Mounir Maraoub, um sich für das beherzte Eingreifen zu bedanken. Der 53 Jahre alte gebürtige Tunesier, der schon 30 Jahre in Mönchengla­dbach lebt, beschäftig­t sich schon von Kindesbein­en an mit gesundheit­lichen Themen, auch sein Vater war Physiother­apeut und gab sein Wissen an ihn weiter. Schon in Tunesien rettete Maraoub einst einem Spieler, der ebenfalls seine Zunge verschluck­t hatte, das Leben. Sportler aus dem hiesigen Raum und sogar aus dem Ruhrgebiet kommen in seine Praxis, um sich von ihm behandeln zu lassen.

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FOTO: HOHÖ Mounir Maraoub half einem Concordia-Spieler in großer Not.

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