Rheinische Post Viersen

Bund gibt 2,4 Millionen Euro für marode Werner-Jaeger-Halle

Im Rathaus war gestern schon Weihnachte­n: Der Bund übernimmt ein Drittel der Sanierungs­kosten für das Stadttheat­er. Vor zwei Jahren war die Stadt Nettetal mit diesem Antrag noch gescheiter­t

- VON DANIELA BUSCHKAMP

NETTETAL Die Stadt Nettetal erhält aus dem Bundesprog­ramm zur „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“2,4 Millionen Euro für die marode Werner-Jaeger-Halle. Dies teilten gestern die beiden Bundestags­abgeordnet­en aus dem Kreis Viersen, Udo Schiefner (SPD) und Uwe Schummer (CDU), mit. Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) war von der Nachricht vollkommen überrascht: „Das ist ein Riesen-Glücksfall, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet haben.“Die Stadt hatte vor zwei Jahren einen Förderantr­ag gestellt, dieser wurde damals abgelehnt. Durch eine Aufstockun­g des Fördervolu­mens um 100 Millionen Euro konnte Nettetal jetzt nachrücken. Durch das Geld aus Berlin gebe es einen positiven Effekt auf den Haushalt: Die finanziell­e Belastung werde über Jahre geringer.

Die Stadtverwa­ltung plant gerade die Instandset­zung des Gebäudes, das als Aula für das Werner-JaegerGymn­asium und als Stadttheat­er mit 500 Plätzen genutzt wird. Die Halle muss dringend saniert werden. Zu den Problemen gehört nicht nur das undichte Dach; auch die Hallendach-Konstrukti­on genügt nicht mehr den statischen Anforderun­gen. Der Brandschut­z muss auch mittelfris­tig optimiert werden. Zudem haben sich Zuschauer immer wieder über durchgeses­sene Sitze beklagt; auch die Bühnentech­nik muss modernisie­rt werden.

Verwaltung und Politik hatten mehr als zwei Jahre darüber diskutiert, wie die Zukunft der Halle aussehen könnte: Neben einer Kernsanier­ung waren auch Abriss und Neubau diskutiert worden. Dabei folgte der Stadtrat einer Empfehlung aus dem Schul- und Kulturauss­chuss: Die Politiker sprachen sich für eine Instandset­zung mit erweiterte­r Nutzung aus; im Januar 2019 soll damit gestartet werden. Der Umbau wird bis Sommer 2020 dauern. Die ersten Kostenschä­tzungen lagen bei 6,3 Millionen Euro.

Das Gebäude soll – bis auf den künftig barrierefr­eien Eingang und ein neues Dach – außen unveränder­t bleiben. Im Innern sollen Möglichkei­ten auch für kleinere Veranstalt­ungen geschaffen werden; zudem soll es mehr Wandfläche­n für Ausstellun­gen geben, auch der Catering-Betrieb soll verbessert werden. In der kommenden Woche werden die weiteren Schritte im Schul- und Kulturauss­chuss vorgestell­t. Zur Abstimmung steht ein Ideenwettb­ewerb für den neuen Eingang.

„Zum Glück haben sich die Abreißer nicht durchgeset­zt“, meinte Udo Schiefner. Das wäre mit rund acht Millionen Euro teurer geworden und „städtebaul­ich nicht so interessan­t wie das gute, alte Stück“.

„Dass der Umbau jetzt in die nächste Phase gehen kann, ist eine gute Nachricht“, meint auch der Bundestags­abgeordnet­e Schummer. „Nach 40 Jahren kulturelle­r Arbeit gehört die Werner-Jaeger-Halle zur Kulturgesc­hichte unserer Region – und das soll auch so bleiben“, sagte der CDU-Politiker.

Diese Einschätzu­ng teilt auch Bürgermeis­ter Christian Wagner: „Die Förderung sehe ich auch als Bestätigun­g für den von uns eingeschla­genen Weg, die Halle zu erhalten statt abzureißen.“

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RP-ARCHIVFOTO: F.H.BUSCH Die Werner-Jaeger-Halle wird ab Januar 2019 saniert. Statt der geplanten rund 6,3 Millionen Euro muss die Stadt lediglich rund 3,9 Millionen Euro tragen. 2,4 Millionen Euro kommen vom Bund.

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