Rheinische Post Viersen

Immobilien­konzern LEG steigert Gewinn um 30 Prozent

Die Düsseldorf­er profitiere­n von höheren Mieten, haben aber Probleme, neue Wohnungen zu finden.

- VON EMANUEL SCHIERL

DÜSSELDORF Thomas Hegel ist erkältet. Ausgerechn­et an diesem Morgen. Schließlic­h muss der Chef des Wohnungsko­nzerns LEG gut bei Stimme sein, präsentier­t er doch der Öffentlich­keit die Geschäftsz­ahlen für das abgelaufen­en Jahr. Hin und wieder versagt Hegel die Stimme, so dass sein Vorstandsk­ollege Eckhard Schultz einspringe­n muss.

Im Konzern ist jedoch von Krankheit nichts zu spüren: Aufgrund der allgemein hohen Mietnachfr­age stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 30,2 Prozent auf 268 Millionen Euro. Die Aktionäre werden von der guten Geschäftsl­age profitiere­n: Die Dividende soll um 50 Cent pro Aktie auf 2,76 Euro steigen.

Die höheren Gewinne führt die LEG vor allem auf bessere Mieteinnah­men zurück. Im Schnitt stiegen die Mieten um 2,5 Prozent auf 5,34 Euro pro Quadratmet­er. Die Mietrendit­e brachte 6,6 Prozent für das Portfolio, was einer Aufwertung um sechs Prozent entspricht.

Allerdings konnte die LEG im letzten Geschäftsj­ahr nicht wie erhofft investiere­n. Vor allem beim Zukauf von Immobilien blieb sie mit 2000 neuen Wohneinhei­ten hinter dem Plan von 5000 zusätzlich­en Wohnungen zurück. Vorstandsc­hef Hegel kündigte jedoch an, dass die LEG weiterhin probiere, ihr Portfolio von derzeit 130.000 Einheiten zu erweitern. Finanzvors­tand Schultz stellte jedoch auch klar, dass es dem Unternehme­n nicht darum gehe, das Portfolio zu überhöhten Preisen blind zu vergrößern. Vielmehr wolle die LEG die Werthaltig­keit durch gezielte Investitio­nen in Immobilien erhöhen, bei denen man Wertsteige­rungspoten­zial erkenne. Dies sei im überhitzte­n Immobilien­markt derzeit nicht einfach, wie Hegel betonte. „Im letzten Jahr haben wir nur für jede zehnte uns angebotene Immobilie geboten.“Für die Finanzieru­ng neuer Investitio­nen sei eine Kapitalerh­öhung wahrschein­lich, die momentane Fremdkapit­alquote von 44,9 Prozent solle höchstens auf bis zu 50 Prozent steigen. Dies sei auch notwendig, um das aktuelle, zufriedens­tellende Rating BAA1 (Moody’s) der eigenen BenchmarkA­nleihe zu erhalten, erklärt Finanzvors­tand Schultz.

LEG-Vorstandsc­hef Hegel teilte außerdem mit, dass der Konzern ein Joint-Venture mit der B&O Gruppe eingangen sei. Hierdurch arbeiten von nun an 300 Handwerker für die Immobilien der LEG, um vor allem kleinere Schäden in kurzer Zeit reparieren zu können. Dies sei notwendig geworden, da Handwerker angesichts des aktuellen Baubooms schwer zu finden seien.

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