Weltweit nimmt die Zahl der zertifizierten Finanzplaner zu. Offenbar steigt die Nachfrage nach einer soliden Beratung. International als Certified Financial Planner (CFP) bekannt, sind mittlerweile mehr als 170.000 dieser Anlage- und Finanzprofis tätig.
Sie genießen einen besonders guten Ruf in der Finanzbranche und bei vielen Anlegern: Finanzplaner, die ihre Qualität durch ein spezielles Siegel ausweisen und sich Certified Financial Planner (CFP, auf deutsch: „zertifizierter Finanzplaner“) nennen dürfen. Um diese international verwendete Auszeichnung zu bekommen, müssen die Finanzspe- zialisten einige Bedingungen erfüllen, die das Financial Planning Standards Board (FPSB) festlegt. Das FPSB wiederum hat sich mit seinen hohen Standards in der Finanzberatung und Finanzplanung weltweit Anerkennung verschafft.
Jetzt hat das FPSB eine Statistik vorgelegt, aus der hervorgeht, dass der Beruf des Finanzplaners weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Im vergangenen Jahr habe die Zahl der zertifizierten Planer einen Höchststand erreicht. Die Zahl der Zertifikatsträger wuchs 2016 netto um 8280 und erzielte damit einen neuen Rekordwert von 170.101 Finanzplanern. „Dadurch erhalten Anleger weltweit einen immer besseren Zugang zu einer kompetenten und ethischen Finanzplanung“, kommentierte Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des FPSB Deutschland, dieses Ergebnis. Netto, also unterm Strich nach Zu- und Abgängen, wuchs die Zahl der CFP im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent und damit fast doppelt so schnell wie im Jahr davor. Damit kommt das FPSB seinem „ambitionierten Ziel, Finanzplanung weltweit als ein anerkanntes Berufsbild zu etablieren und bis zum Jahr 2025 rund 250.000 CFP-Finanzplaner zu vereinen, näher“, sagte Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute der EBS Business School in Oestrich-Winkel ist. In Deutschland sind 1474 Experten als CFP-Professionals zertifiziert.
Als besonders bemerkenswert charakterisiert das Board den Zuwachs im vergangenen Jahr beispielsweise in den Niederlanden. Dank einer gut durchdachten Konsolidierungsstrategie seien allein dort aufgrund des Zusammenschlusses zweier Organisationen 3649 Zertifikatsträger zum FPSBNetzwerk hinzugekommen. In den USA, wo es das CFP-Programm am längsten gibt, sei ein „beeindruckender Nettozuwachs“von 3076 Zertifikatsträgern festzustellen.
Besonders interessant sei das rasant zunehmende Interesse an einer CFP-Zertifizierung in den Schwellenländern. In Brasilien zum Beispiel wuchs die Zahl der Zertifikatsträger zum dritten Mal in Folge mit einer hohen Wachstumsrate, die 2016 bei 26,7 Prozent lag. Auch in Taiwan und in Indonesien lagen die Zuwächse im zweistelligen Bereich. Insgesamt zielt die Wachstumsstrategie des FPSB darauf ab, in den FPSB-Mitgliedsländern das Interesse an einer CFPZertifizierung zu steigern und gleichzeitig neue Länder und Regionen als Mitglieder zu gewinnen. „Die Wachstumszahlen des vergangenen Jahres und das zunehmende Interesse neuer Länder zeigen eindrucksvoll den Bedarf an CFP-Professionals“, erklärte Prof. Tilmes. „Gewinner dieser Entwicklung sind aber zweifelsohne die Anleger weltweit, die derzeit überall mit nicht ganz einfachen Bedingungen am Kapitalmarkt konfrontiert sind und die Sinnhaftigkeit einer langfristigen, gut durchdachten und auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Anlagestrategie für sich erkennen.“
Die CFP-Zertifikatsträger zählen auch in Deutschland mit ihrem umfassenden und ständig aktualisierten Fachwissen zur Elite in der Finanz-
„Die Wachstumszahlen zeigen eindrucksvoll den Bedarf an CFPProfessionals“
dienstleistungsbranche. Sie sind nach Angaben des FPSB im Durchschnitt knapp 45 Jahre alt. Knapp 20 Prozent der CFP- und CFEP (Certified Foundation and Estate Planner)-Zertifikatsträger sind weiblich. CFEP (Certified Foundation and Estate Planner) beraten zum Beispiel beim Vermögensübergang zwischen den Generationen. Rund 60 Prozent der Zertifikatsträger sind als Finanz- und Nachlassplaner bei Banken tätig, die restlichen 40 Prozent sind freie Berater.