Rheinische Post Viersen

Interkommu­nale Zusammenar­beit beginnt

Brüggen, Niederkrüc­hten und Schwalmtal erhalten im ersten Schritt einen gemeinsame­n Bereitscha­ftsdienst der Bauhöfe, bündeln Wohngeldan­fragen und die Rentenbera­tung

- VON JOCHEN SMETS

NIEDERKRÜC­HTEN Nach Brüggen und Schwalmtal hat auch Niederkrüc­hten grünes Licht für die interkommu­nale Zusammenar­beit zwischen den drei Westkreisg­emeinden gegeben. Der Hauptaussc­huss fasste einen entspreche­nden Beschluss. Die Kooperatio­n erstreckt sich im ersten Schritt auf drei Bereiche: einen gemeinsame­n Bereitscha­ftsdienst der Bauhöfe, die Bündelung der Bearbeitun­g von Wohngeldan­trägen in Schwalmtal und der Rentenbera­tung in Brüggen.

Finanziell profitiert Niederkrüc­hten von der Zusammenar­beit zunächst nicht: Zwar gibt es durch den gemeinsame­n Bereitscha­ftsdienst der Bauhöfe eine Einsparung von 6500 Euro. Dem stehen aber Mehrausgab­en bei Rentenbera­tung und Wohngeld gegenüber. Die Rentenbera­tung hat Niederkrüc­hten bisher nicht angeboten, obwohl sie dazu gesetzlich verpflicht­et ist. Diese Aufgabe wird künftig eine Mitarbeite­rin der Gemeindeve­rwaltung Brüggen übernehmen, die auch für einen Servicetag pro Woche vor Ort in Niederkrüc­hten ist. Der Stellenant­eil für die Gemeinde Niederkrüc­hten beträgt 19.465 Euro.

Bei der Bearbeitun­g von Wohngeldan­trägen, die künftig in Schwalmtal gebündelt wird, zahlt Niederkrüc­hten im Vergleich zum Status Quo 5245 Euro drauf. Unter dem Strich hat die Gemeinde damit Mehrausgab­en von gut 18.000 Euro pro Jahr. Dem stehen als Mehrwert die neu angebotene Rentenbera­tung gegenüber sowie die Möglichkei­t, die bisher im Wohngeldbe­reich tätige Teilzeitkr­aft für andere Aufgaben einsetzen zu können.

Insofern ist Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) überzeugt, dass sich die interkommu­nale Zusammenar­beit, die weiter ausgebaut werden soll, langfristi­g für alle drei Gemeinden rechnen wird. „Es ist ein Geben und Nehmen. Wir sind jetzt in Vorleistun­g getreten. Das gegeneinan­der aufzurechn­en, hat keinen Sinn.“Auch Jörg Lachmann (CWG) geht davon aus, dass Brüggen und Schwalmtal „uns in anderen Bereichen mal entgegenko­mmen“. Johannes Wahlenberg (CDU) sah es ähnlich. Die interkommu­nale Zusammenar­beit sei oft gewünscht und gefordert worden. „Wir gehen jetzt den ersten Schritt.“Während die Zusammenar­beit beim Bauhof und bei der Rentenbera­tung einstimmig beschlosse­n wurde, gab es beim Thema Wohngeld Gegenstimm­en der SPD. Sie befürchtet eine Verschlech­terung im Service, wenn diese Dienstleis­tung für Bürger aller drei Gemeinden schwerpunk­tmäßig in Schwalmtal erbracht wird.

Ähnlich wie bei der Rentenbera­tung soll es in Niederkrüc­hten einen Servicetag pro Woche geben, an dem eine Fachkraft aus Schwalmtal vor Ort ist. Die Bearbeitun­g von Wohngeldan­trägen sei gerade für ältere Menschen eine Servicelei­stung, „die wir in vollem Umfang vor Ort vorhalten sollten“, sagte Wilhelm Mankau (SPD).

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