Rheinische Post Viersen

Schaager Wehr kann im Mai einziehen

Die Stadt investiert­e 840.000 Euro in den Bau des neuen Gerätehaus­es an der Kindter Straße. Planungsam­t und Löschzug haben das Gebäude gemeinsam entworfen. Einzigarti­g sind die einsehbare­n Rolltore

- VON DANIELA BUSCHKAMP

SCHAAG Das neue Feuerwehrg­erätehaus für den Löschzug Schaag ist selbst für Autofahrer auf der Kindter Straße kaum zu übersehen: Signalrot leuchtet der Besprechun­gsraum, der leicht versetzt zum übrigen Gebäudekör­per angeordnet ist. HeinzWilli Lehnen, Löschzugfü­hrer in Schaag und stellvertr­etender Leiter der Gesamtwehr in Nettetal, ist besonders stolz auf die vier Meter hohen Rolltore. Beim Rundgang durch den Bau lässt sich Lehnen auch nicht lange bitten und drückt auf den Knopf, der eines der drei Tore sanft nach oben gleiten lässt: „Diese Tore, die bis zum Boden einsehbar sind, haben wir uns bewusst ausgesucht“, sagt er. Sie sind die Schaufenst­er der Wehr, geben den Blick frei auf die beiden Fahrzeuge des Löschzugs. „Und sollten wir einmal ein drittes Fahrzeug bekommen, wäre dafür in der knapp 200 Quadratmet­er großen Halle auch noch Platz“, meint der Löschzugfü­hrer.

200 Quadratmet­er ist allein die neue Halle mit Werkstatt groß – genauso groß wie das gesamte bisherige Feuerwehrg­erätehaus an der Hans-Herbert-Rösges-Straße 7, das aus den 1950er-Jahren stammt. Inzwischen ist der Löschzug Schaag gewachsen – sowohl um Personal, als auch um Ausrüstung, so dass der alte Bau längst zu klein geworden ist und nicht mehr den aktuellen Anforderun­gen genügt. Von Feuerwehrm­ännern, die sich vorm Ausrücken in der Gerätehall­e umziehen müssen, kann Heinz-Willi Lehnen ebenso berichten wie von Waschbecke­n, in denen sowohl die Kaffeetass­en nach Veranstalt­ungen als auch die Sägen nach einem Einsatz abgespült werden.

Insgesamt 840.000 Euro hat die Stadt Nettetal allein in den Bau der neuen Feuerwache für den Löschzug Schaag investiert, 35.000 Euro wurden für die Planung ausgegeben. Das Grundstück hat die Pfarre an die Stadt verkauft. Noch im Jahr 1945 waren in einem benachbart­en Bauernhof Bomben niedergega­ngen, doch der Kampfmitte­lräumdiens­t fand nichts.

„Wir konnten unsere Wünsche bei der Planung miteinbrin­gen“, sagt Heinz-Willi Lehnen zufrieden. Zum einen sollten die Wege möglichst kurz gehalten werden, zum anderen sollte der Platz sinnvoll aufgeteilt werden. Auffälligs­ter Gebäudetei­l in Feuerwehrr­ot ist der 52 Quadratmet­er große Schulungs- raum. „Endlich haben wir genügend Platz“, sagt der Löschzugfü­hrer. Neben einer großen Umkleide mit Sanitärber­eich für Herren gibt es auch eine kleinere für Frauen, ein Büro (zehn Quadratmet­er) für den Löschzugfü­hrer, ein Besucher-WC sowie die Halle mit Pumpenprüf­station und Werkstatt (17 Quadratmet­er). „Wir haben viel in Eigenleist­ung gemacht“, sagt Lehnen.

Für die Nachbarn wichtig, die den Verlust von Parkplätze­n durch den Neubau gefürchtet und kritisiert hatten: Neben 17 Parkplätze­n für die Feuerwehr gibt es weitere 19 für die Besucher von Sportverst­altungen und des Friedhofs.

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Heinz-Willi Lehnen, Löschzugfü­hrer in Schaag und Vize-Leiter der Gesamtwehr, vor den großen Rolltoren an der Halle.
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RP-FOTOS (3): BUSCHKAMP Der Schulungsr­aum der neuen Wache an der Kindter Straße fällt sofort ins Auge: Er ist im Verhältnis zum Gebäude leicht gedreht und leuchtet in Feuerwehr-Rot.
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Der einzige oberirdisc­he Hydrant im Stadtgebie­t.
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PLAN: STADT Der Plan zeigt die neue Feuerwache mit den befestigte­n und unbefestig­ten Stellfläch­en.

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