Rheinische Post Viersen

Acht Bands verwandeln Kaldenkirc­hen in eine Musikmeile

Zum zwölften Mal organisier­en Wirte das Nachtschwä­rmer-Kneipenfes­tival. Acht Bands spielen in sieben Lokalen, die Gäste zahlen nur einmal Eintritt. Das Spektrum reicht von Rock bis Weltmusik

- VON JOACHIM BURGHARDT

KALDENKIRC­HEN Etwas Stolz klingt schon mit: „Für ein Städtchen mit knapp 10.000 Einwohnern ist das eine Riesensach­e“, sagt Alexander Vitt und zeigt auf das große Plakat vom zwölften Kaldenkirc­hener Kneipenfes­tival: Am Samstag, 25. März, werden im westlichen Stadtteil Nettetals acht Bands in sieben Kneipen auftreten. Für Vitt, der zu den Initiatore­n gehört, steht fest: „Eine solche musikalisc­he Vielfalt hatten wir noch nie.“

So viele Bands und Kneipen machten noch nie mit – unveränder­t ist das Prinzip des „Nachtschwä­rmer Kneipenfes­tivals“: Im ersten Lokal zahlt jeder Gast neun Euro, erhält ein Armband und kann damit alle Kneipen beliebig oft besuchen. Gespielt wird von 20.30 Uhr bis nach Mitternach­t – jede Band spielt zwei Mal zu unterschie­dlichen Zeiten. Das ist Werbung für den Standort Kaldenkirc­hen mit gutem Klang – fast 20 Kaldenkirc­hener Einzelhänd­ler unterstütz­en als Sponsoren die Veranstalt­ung.

Rock und Pop sind traditione­ll stark vertreten bei den Bands, „aber Jazz und Schlager hatten wir sonst kaum“, erinnert sich Vitt bei einem Vorbereitu­ngstreffen des Veranstalt­ers, des Nettetal Bierkontor­s. Dass die Bandbreite so groß ist, hängt auch mit den beteiligte­n Kneipen zusammen: „Du kannst nicht jede Lokalität mit jeder Musikricht­ung bespielen, Punk zum Beispiel würde wohl nicht in eine Weinstube passen“, meint Vitt. Diesmal sei die Zahl der Bands und damit der Musikstile größer, weil mehr Kneipen mitmachen.

Hat in Kaldenkirc­hen das viel beklagte Kneipenste­rben noch nicht eingesetzt? André Dückers verneint: „Sicher hat mal die eine oder andere Kneipe dicht gemacht, aber die meisten sind lange schon dabei. Einige haben allerdings einen neuen Wirt oder den Namen gewechselt.“Zwar sei nicht jede Lokalität eine typische Kneipe, habe aber eine Räumlichke­it mit Ausschank oder Probierstu­be.

Und das sind die Musiker, die die Nachtschwä­rmer wachhalten wer- 1 3 5 7 Acht Bands spielen in sieben Kneipen den: Backyard Whiskers heizen mit Rockabilly und Rock’n’Roll in der Gaststätte Zur Mühle ein. Im Tach! lassen es TresHombre­s krachen. Das niederländ­ische Trio gilt als die ZZ Top Tribute Band. Jazziger klingt es im Weinhandel Küveler mit dem virtuosen Duo Basso van Stiphout: Die beiden sind Gründungsm­itglieder der legendären Comedy-Combo Steyle rStr. „Familie Popolski“. Von Elektro bis Weltmusik reicht das umfangreic­he Repertoire der Band LaBoum, die im Noa zu Gast ist. Im Quartier Latin rockt die niederländ­ische Formation Storksky, die sonst auf großen Festival-Bühnen vor zehntausen­den Fans spielt.

Als Lokalmatad­oren treten etwa die Band OK! auf. Die Musiker aus 2 4 6 8 Viersen und Nettetal geben im ESVClubhei­m 80-Jahre-Cover zum Besten. Party- und Schlagermu­sik stehen in Kama’s Island auf dem Programm: Wirt Don Matze wird singend für gute Laune sorgen – und das im Wechsel mit den Kleinstadt­rokkern, die zwischen ihren bundesweit­en Auftritten mal wieder in der Heimatstad­t Stimmung machen.

Die Vorfreude auf das Kneipenfes­tival ist groß, wie Sabine Bayer vom Tach! erzählt: „Für uns Wirte ist es eine wunderschö­ne Abwechslun­g, da kommen viele Gäste auch von weiter her, etwa Mönchengla­dbach oder Kempen.“

Wirte und Veranstalt­er heben dabei das Engagement der Geschäftsw­elt hervor: „Sehr viele Einzelhänd­ler unterstütz­en uns als Sponsoren“, lobt Vitt. Das sei längst ein Markenzeic­hen Kaldenkirc­hens: „Wenn hier was los ist, ziehen alle mit!“Und auch dabei klingt durchaus etwas Stolz mit.

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FOTO: BURGHARDT Sie organisier­en das Kneipenfes­tival (v.l.): Alexander Vitt, Sabine Bayer, André Dückers und Marcel Fritz.
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(FOTO: ANDREAS DÖRING)
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(FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH)
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(FOTO: STORKSKY)
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(FOTO: DON MATZE)
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(FOTO: BVS)
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(FOTO: OK!)
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(FOTO: BACKYARD WHISKERS)
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(FOTO: B. BÜTTGENBAC­H)

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