Rheinische Post Viersen

VW-Patriarch Piëch will seine Konzernant­eile verkaufen

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STUTTGART (frin) Der VW-Großaktion­är Ferdinand Piëch plant seinen Rückzug aus dem Volkswagen-Konzern. Der langjährig­e Aufsichtsr­atsvorsitz­ende will seine Volkswagen­Anteile zu großen Teilen verkaufen. Dies teilte der VW-Großaktion­är Porsche SE, in der die Familien Piëch und Porsche ihre Anteile gebündelt haben, gestern mit. Diese hält 52,2 Prozent an VW und ist damit vor dem Land Niedersach­sen (20 Prozent) größter Aktionär.

Ferdinand Piëch galt lange Zeit als mächtigste­r Mann im Volkswagen­Konzern, musste zuletzt jedoch einige Niederlage­n einstecken. Zunächst verlor er im Frühjahr 2015 einen Machtkampf gegen den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn und zog sich aus dem VW-Aufsichts- rat zurück. Zuletzt überwarf er sich zudem mit Teilen seiner Familie und anderen Mitglieder­n aus dem Gremium, denen er in einer Aussage bei der Staatsanwa­ltschaft vorwarf, sie frühzeitig über den Abgasskand­al um manipulier­te Diesel-Werte bei Volkswagen informiert zu haben. Die Beschuldig­ten, unter ihnen Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) und Piëchs Cousin Wolfgang Porsche, hatten dies vehement zurückgewi­esen.

Piëchs Aktienpake­t soll einen Wert von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro haben. Die Familie hat großes Interesse an einem Kauf, weil sie verhindern will, dass andere Investoren Einfluss bei Volkswagen gewinnen. Leitartike­l Wirtschaft

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