Rheinische Post Viersen

„Pulse of Europe“macht Lärm für Europa

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DÜSSELDORF (hpaw) Selbstgeba­stelte Transparen­te, Fähnchen und eine Menschenke­tte: Es sind die altbewährt­en Mittel aus friedensbe­wegten Zeiten, die die Organisato­ren von „Pulse of Europe“nutzen wollen, um ein positives Statement für Europa zu setzen. Die Idee: In über 50 Städten in ganz Europa, darunter auch Düsseldorf, Köln und Krefeld, treffen sich allsonntäg­lich um 14 Uhr Europa-Fans und demonstrie­ren für den europäisch­en Gedanken – gegen Rechtspopu­lismus und Europafein­dlichkeit.

Dass die Kundgebung­en in Zeiten von Flashmobs und virtuellen Veranstalt­ungen etwas altmodisch daherkomme­n, will der Düsseldorf­er Organisato­r Bernd Fröhlich nicht auf sich sitzen lassen. „Wer ,Pulse of Europe’ als altmodisch abtut, war noch nicht da“, sagt er und schwärmt von der Atmosphäre der Veranstalt­ungen, von einer Friedlichk­eit, die selbst Polizisten beeindruck­e. „Es ist eine Veranstalt­ung von Bürgern für Bürger. Wir sind keine Profis, und wollen das auch nicht sein.“

Das bedeutet konkret: Parteipoli­tiker oder Gewerkscha­ften sind hier nicht am Ruder, stattdesse­n gibt es ein offenes Mikrofon, über das jeder, der mag, von seinen positiven Erfahrunge­n mit Europa berichten darf. Die Veranstalt­ungen dauern nur eine Stunde, am Ende gibt es eine Menschenke­tte. In Düsseldorf waren nach Angaben von Fröhlich am vergangene­n Sonntag 700 Teilnehmer dabei, in allen Städten zusammen 25.000.

Das Motto waren die Niederland­e, im Hinblick auf die Parlaments­wahl am vergangene­n Mittwoch. Die hat der Rechtspopu­list Geert Wilders wider Erwarten nicht gewonnen – doch das sei für die „Pulse of Europe“-Organisato­ren kein Grund, aufzuhören, so Bernd Fröhlich. „Die noch wichtigere Wahl findet ja am 23. April in Frankreich statt und da ist es relativ sicher, dass Marine Le Pen zumindest in die Stichwahl kommt.“

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FOTO: IMAGO „Pulse of Europe“-Kundgebung auf dem Berliner Gendarmenm­arkt.

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