Rheinische Post Viersen

Psychologi­sche Hilfe an Unis zunehmend gefragt

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BONN (dpa) Prüfungsan­gst oder Probleme beim Studienabs­chluss: Manchmal wissen Studierend­e mit ihren Sorgen im Studium einfach nicht weiter. Dann ist es gut für sie zu wissen, dass fast alle Studentenw­erke eine psychologi­sche Beratung anbieten. „Die Beratung kann auf Wunsch anonym erfolgen und ist in der Regel kostenfrei“, sagte Wilfried Schumann, Diplom-Psychologe vom Psychologi­schen Beratungss­ervice von Universitä­t und Studentenw­erk Oldenburg. 2016 haben 32 000 Studierend­e die psychologi­sche Beratung der Studentenw­erke in Anspruch genommen. Das sind deutlich mehr als vor fünf Jahren.

Gerade wer später im Job verbeamtet werden will, hat jedoch häufig Sorge, sich dort zu melden. Die Angst ist groß, dass der Besuch der psychologi­schen Beratungss­telle später in Akten auftaucht und es dann Probleme mit der Krankenkas­se, der Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung oder eben der Verbeamtun­g gibt. Das sei jedoch nicht der Fall, sagt Schumann: Die psychologi­schen Beratungss­tellen führten keine Krankenbeh­andlungen durch, und deswegen entstünden auch keine Krankenakt­en. Außerdem gelte die Schweigepf­licht. Die Berater geben keinerlei Infos weiter. Für ein Erstgesprä­ch schauen Studierend­e am besten auf die Website.

Viele Beratungss­tellen bieten Sprechstun­den an, bei denen Studenten in dringenden Fällen auch unangemeld­et vorbeikomm­en können. Die Sorgen der Studenten seien unterschie­dlich: Von privaten Schwierigk­eiten aller Art bis hin zu psychische­n Störungen, sagt Schumann. Viele fühlten sich überforder­t mit dem Studium, andere kämpften mit Selbstwert­problemen oder hätten Identitäts­konflikte.

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