Kreis braucht mehr Rettungswagen
Um die Einsatzzeiten im Kreis Viersen zu verbessern, sollen zusätzliche Rettungswagen beschafft werden. In der Stadt Viersen wird derweil der Bau einer neuen Rechnungswache in Dülken geprüft
KREIS VIERSEN Der Kreis Viersen wird seinen Rettungsdienst massiv verstärken müssen, um die gesetzlich geforderten Einsatzzeiten auch in Zukunft halten zu können. Das wird nach Informationen unserer Redaktion im Entwurf des neuen Rettungsdienstbedarfsplans stehen, den der Kreis Viersen in den kommenden Monaten vorstellen wird. Aktuell sind 13 Rettungswagen in den fünf Rettungswachen im Kreisgebiet im Einsatz. Um der steigenden Zahl der Einsätze gerecht zu werden, soll eine Aufstockung um weitere vier Rettungswagen erfolgen. Hintergrund: Durch strengere Hygieneregeln sind die Ausfallzei- ten wegen Desinfektionen angestiegen, auch kommt es wegen einer stetig älter werdenden Bevölkerung zu steigenden Alarmierungen.
In der Stadt Viersen werden die gesetzlich geforderten Einsatzzeiten seit Jahren nicht erfüllt. Rettungswagen oder Notarzt müssen in städtischen Gebieten zumindest in 90 Prozent der Fälle binnen acht Minuten am Einsatzort eintreffen. In der Stadt Viersen wird dieser Wert seit fünf Jahren knapp unterschritten. In ländlichen Bereichen der Kreisstadt wird der dort gültige Wert von zwölf Minuten hingegen in deutlich mehr als 90 Prozent der Fälle erreicht.
Die Kreisstadt sucht bereits einen besser geeigneten Standort für ihre Rettungswache. „Bei derzeit drei Rettungsfahrzeugen ist der Standort Gerberstraße als äußerst kritisch anzusehen“, sagt SPD-Ratsherr Heinz Plöckes. „Die vier Stadtteile sind kaum noch in der vorgeschriebenen Zeit zu erreichen.“Hans-Willi Pertenbreiter (FürVie) erklärt: „Die Anschaffung eines vierten Rettungsfahrzeugs ist zwingend erforderlich. Ausreichende Räumlichkeiten sind dafür aber nicht vorhanden.“Auch die Anschaffung eines fünften Rettungswagens für Viersen sei bereits absehbar.
Gemeinsam mit der Fraktion FürVie beantragten die Sozialdemokraten, dass die Verwaltung eine Verlagerung der Rettungswache sowie den erforderlichen Räumlichkeiten für die Aus- und Weiterbildung der Rettungskräfte plant. Der Antrag wurde von allen Fraktionen im Straßenverkehrsausschuss mitgetragen.
Plöckes macht keinen Hehl aus seinem Lieblingsstandort: „In früheren Jahren war ja bereits einmal ein Standort Pollhütte/Ransberg geplant aber verworfen worden. Wir empfehlen, diese Planungen wieder aufzunehmen.“Denkbar als konkreter Standort sei beispielsweise der Bereich zwischen Kletterhalle und Schwimmbad Ransberg. Plöckes: „Das hätte den Charme, dass künftig auch Boisheim vom Viersener Rettungsdienst versorgt werden könnte.“Aktuell werden Einsatzfahrten in Boisheim durch die Nettetaler Rettungswache abgewickelt.