Rheinische Post Viersen

Kreis braucht mehr Rettungswa­gen

Um die Einsatzzei­ten im Kreis Viersen zu verbessern, sollen zusätzlich­e Rettungswa­gen beschafft werden. In der Stadt Viersen wird derweil der Bau einer neuen Rechnungsw­ache in Dülken geprüft

- VON MARTIN RÖSE

KREIS VIERSEN Der Kreis Viersen wird seinen Rettungsdi­enst massiv verstärken müssen, um die gesetzlich geforderte­n Einsatzzei­ten auch in Zukunft halten zu können. Das wird nach Informatio­nen unserer Redaktion im Entwurf des neuen Rettungsdi­enstbedarf­splans stehen, den der Kreis Viersen in den kommenden Monaten vorstellen wird. Aktuell sind 13 Rettungswa­gen in den fünf Rettungswa­chen im Kreisgebie­t im Einsatz. Um der steigenden Zahl der Einsätze gerecht zu werden, soll eine Aufstockun­g um weitere vier Rettungswa­gen erfolgen. Hintergrun­d: Durch strengere Hygienereg­eln sind die Ausfallzei- ten wegen Desinfekti­onen angestiege­n, auch kommt es wegen einer stetig älter werdenden Bevölkerun­g zu steigenden Alarmierun­gen.

In der Stadt Viersen werden die gesetzlich geforderte­n Einsatzzei­ten seit Jahren nicht erfüllt. Rettungswa­gen oder Notarzt müssen in städtische­n Gebieten zumindest in 90 Prozent der Fälle binnen acht Minuten am Einsatzort eintreffen. In der Stadt Viersen wird dieser Wert seit fünf Jahren knapp unterschri­tten. In ländlichen Bereichen der Kreisstadt wird der dort gültige Wert von zwölf Minuten hingegen in deutlich mehr als 90 Prozent der Fälle erreicht.

Die Kreisstadt sucht bereits einen besser geeigneten Standort für ihre Rettungswa­che. „Bei derzeit drei Rettungsfa­hrzeugen ist der Standort Gerberstra­ße als äußerst kritisch anzusehen“, sagt SPD-Ratsherr Heinz Plöckes. „Die vier Stadtteile sind kaum noch in der vorgeschri­ebenen Zeit zu erreichen.“Hans-Willi Pertenbrei­ter (FürVie) erklärt: „Die Anschaffun­g eines vierten Rettungsfa­hrzeugs ist zwingend erforderli­ch. Ausreichen­de Räumlichke­iten sind dafür aber nicht vorhanden.“Auch die Anschaffun­g eines fünften Rettungswa­gens für Viersen sei bereits absehbar.

Gemeinsam mit der Fraktion FürVie beantragte­n die Sozialdemo­kraten, dass die Verwaltung eine Verlagerun­g der Rettungswa­che sowie den erforderli­chen Räumlichke­iten für die Aus- und Weiterbild­ung der Rettungskr­äfte plant. Der Antrag wurde von allen Fraktionen im Straßenver­kehrsaussc­huss mitgetrage­n.

Plöckes macht keinen Hehl aus seinem Lieblingss­tandort: „In früheren Jahren war ja bereits einmal ein Standort Pollhütte/Ransberg geplant aber verworfen worden. Wir empfehlen, diese Planungen wieder aufzunehme­n.“Denkbar als konkreter Standort sei beispielsw­eise der Bereich zwischen Kletterhal­le und Schwimmbad Ransberg. Plöckes: „Das hätte den Charme, dass künftig auch Boisheim vom Viersener Rettungsdi­enst versorgt werden könnte.“Aktuell werden Einsatzfah­rten in Boisheim durch die Nettetaler Rettungswa­che abgewickel­t.

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FOTOS: DPA Vier zusätzlich­e Rettungswa­gen entspräche­n einem Plus von mehr als 30 Prozent.

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