Rheinische Post Viersen

Viersen peilt nächste Überraschu­ng an

Nach dem unerwartet­en Sieg in Velbert steht für den Fußball-Landesligi­sten 1. FC Viersen und seinen neuen Trainer Steve Jäck heute in Vohwinkel die nächste schwere Prüfung an. Manfred „Hucky“Holter wird neuer Co-Trainer.

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Turbulente­r hätte die vergangene Woche für den FußballLan­desligiste­n 1. FC Viersen kaum verlaufen können. Als hätten die Trennung von Trainer Willi Kehrberg, eine Institutio­n am Hohen Busch, und der Inthronisa­tion des völlig unbekannte­n Steve Jäck nicht schon für genug Unruhe gesorgt, folgte am Freitag nach dem Abschlusst­raining auch noch der unerwartet­e Rücktritt von Co-Trainer Heinz Vossen. Dass sich dann am Samstag vor der wichtigen Partie beim SC Velbert auch noch Torwart Lars Bergner beim Aufwärmen ein Sprunggele­nk brach, passte ins Bild, hinderte die stark abstiegsbe­drohte Mannschaft aber nicht daran, mit einem 3:2-Sieg eine dicke Überraschu­ng zu schaffen. Eine noch größere Überraschu­ng wäre heute Abend ein Sieg beim Tabellenzw­eiten FSV Vohwinkel.

„Die vergangene­n Tage waren aufregend genug. Jetzt wollen wir gucken, dass wir wieder Ruhe reinbekomm­en“, sagt Viersens Sportliche­r Leiter Ronny Mustac. Eine Maßnahme, die dazu beiträgt, ist der erfolgreic­he Suche nach einem neuen Co-Trainer für Steve Jäck. Den Posten wird bis zum Saisonende, so Mustac, der ehemalige Viersener Oberligasp­ieler Manfred „Hucky“Holter übernehmen, der mit dem Verein auch nach seiner aktiven Zeit immer eng verbunden war und ihn schon in der Vergangenh­eit auf unterschie­dliche Weise unterstütz­t hat. Steve Jäck wird sich über die Hilfe freuen. Denn er gesteht, dass ihn am Freitag der überrasche­nde Abschied Vossens, der zuvor sein Bleiben angekündig­t hatte, doch sehr mitgenomme­n hat. „Da war ich schon kurzzeitig ratlos und auch überforder­t. Denn ich wollte nie eine One-Man-Show“, betont Jäck, der aber auch nicht zuletzt wegen eines offenen und positiven Gesprächs mit der Mannschaft ziemlich schnell wieder Mut fasste und in eine Jetzt-erst-recht-Stimmung kam. Vielleicht war es auch diese Stimmung, der einige überrasche­nde Personalen­tscheidung­en entsprange­n, die letztlich gut funktionie­rten. So fanden sich zum Beispiel der bislang als Flügelstür­mer eingesetzt­e Sean Herrmann und Dennis Richter in seinem ersten Startelfei­n- satz nach langer Verletzung­spause auf der Doppelsech­s wieder. Doch auch wenn die Umstellung­en im Team von Erfolg gekrönt waren, vergibt Jäck vor seiner zweiten Partie keine Freifahrts­cheine. „Ich bin überzeugt, dass ich das System und die Spieler immer dem Gegner anpassen muss. Bei mir ist niemand gesetzt“, sagt der neue Coach.

Nur gut, dass er schon so enge Kontakte geknüpft hat, dass er Informatio­nen über Vohwinkel aus dem Spiel in Odenkirche­n bekommen hat. Wobei Jäck ohnehin mehr den Fokus auf sein Team und die in Velbert beobachtet­en Versäumnis­se legt. „Wie müssen nach hinten und vorne schneller umschalten“, betont Jäck. Und sollte sein Team tatsächlic­h wieder in Führung gehen, steht für ihn fest: „Dann dürfen wir uns nicht zu weit zurückzieh­en und dem Gegner Meter schenken.“

 ?? ARCHIVFOTO: TOM OSTERMANN ?? Sean Herrmann, hier am Ball beobachtet von Yannick Meurer (l.), spielte beim Auswärtssi­eg des 1. FC Viersen in Velbert überrasche­nd im defensiven Mittelfeld. Heute treten die Viersener in Vohwinkel an.
ARCHIVFOTO: TOM OSTERMANN Sean Herrmann, hier am Ball beobachtet von Yannick Meurer (l.), spielte beim Auswärtssi­eg des 1. FC Viersen in Velbert überrasche­nd im defensiven Mittelfeld. Heute treten die Viersener in Vohwinkel an.

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