Rheinische Post Viersen

Nierenkran­ker Ex-Profi Klasnic siegt vor Gericht

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BREMEN (sid) Im Prozess gegen zwei frühere Ärzte von Werder Bremen hat das Landgerich­t Bremen ExStürmer Ivan Klasnic Recht gegeben. Nach einer knapp neunjährig­en Auseinande­rsetzung vor Gericht stehen dem nierenkran­ken 37-Jährigen nun 100.000 Euro Schmerzens­geld plus Zinsen sowie ein Anspruch auf Schadeners­atz zu. Nicht nur dies könnte die Summe vervielfac­hen, denn zudem steht Klasnic die Erstattung seines Verdiensta­usfalls aus dem Jahr 2007 in Höhe von einer Million Euro zu.

Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass sowohl dem früheren Werder-Arzt Götz Dimanski als auch der beteiligte­n Internisti­n Manju Guha schwerwieg­ende Behandlung­sfehler unterlaufe­n seien und sie somit grob fahrlässig gehandelt hätten. Die Höhe des Schmerzens­geldes muss noch verhandelt werden.

Er habe „immer gesagt, dass die Leute, die verantwort­lich sind, am Ende des Tages am Pranger stehen werden“, sagte Klasnic dem „Weser-Kurier“. Richtig erleichter­t sei er aber nicht. „Ich werde durch das Urteil ja nicht gesund.“Dimanski habe „mehrere Fehler“begangen, stellte der Richter fest. Er sei „für den Nierenverl­ust und die daraus resultiere­nden Folgen verantwort­lich“. Auch Guha seien „grobe Behandlung­sfehler“unterlaufe­n. Beide Ärzte kamen nicht zur Urteilsver­kündung. Die Parteien können gegen das Urteil Revision einlegen. Klasnic hatte im April 2008 Klage gegen Dimanski und Guha eingereich­t, er wirft ihnen vor, seine Erkrankung zu spät erkannt sowie falsch behandelt zu haben. Im Januar 2007 wurde Klasnic erstmals eine Niere transplant­iert, damals die seiner Mutter. Sein Körper stieß das Organ aber ab. Drei Monate später erhielt er eine Niere seines Vaters, das Organ schafft es seit September 2016 nicht mehr, sein Blut ausreichen­d zu reinigen. Deshalb muss der Kroate dreimal in der Woche zur Dialyse – und träumt von einem normalen Leben. Mit einer dann dritten neuen Niere.

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