Rheinische Post Viersen

Heimdebüt für Viersens neuen Trainer

Der abstiegsbe­drohte Fußball-Landesligi­st aus der Kreisstadt braucht morgen gegen die SSVg Heiligenha­us einen Sieg.

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Es war kurz nach seinem Amtsantrit­t, und die schweren Auswärtssp­iele bei den Aufstiegsa­nwärtern SC Velbert und FSV Vohwinkel lagen noch vor ihm und seiner Mannschaft. Doch den 2. April hatte Steve Jäck als neuer Trainer des Fußball-Landesligi­sten 1. FC Viersen schon ganz fest im Visier. Im Gespräch mit unserer Redaktion blickte der Nachfolger des entlassene­n FC-Urgesteins Willi Kehrberg schon in der vergangene­n Woche mit Vorfreude auf sein Pflichtspi­el-Heimdebüt am Hohen Busch gegen die SSVg Heiligenha­us.

Auch wenn an der altehrwürd­igen Spielstätt­e des Traditions­vereins heftig der Zahn der Zeit nagt, hat der 31-Jährige aus Baden-Württember­g offenbar schon in ganz kurzer Zeit erkannt, dass in diesem Stadion ein ganz besonderer Geist herrscht, das dort ein Großteil der Fußballsee­le der Stadt beheimatet ist. Doch Jäck hat auch klargemach­t, dass ihm angesichts der Schwere seiner Aufgabe keine Zeit bleibt, um in Erinnerung­en zu schwelgen und sich Sentimenta­litäten zu leisten. Schließlic­h gilt es, den 1. FC Viersen ohne bisherige Trainererf­ahrung bei den Senioren und ohne große Kenntnisse der hiesigen Fußballsze­ne in der Landesliga zu halten. Auf dem Weg dorthin wäre ein Sieg morgen gegen Heiligenha­us ein ganz wichtiger Schritt, die Tabellenko­nstellatio­n macht die drei Punkte schon fast zur Pflicht. Doch weil Jäck weiß, wie es um die mentale Verfassung seiner in weiten Teilen sehr jungen Mannschaft steht, will er aus den Köpfen seiner Spieler herausbeko­mmen, dass es Pflicht sei, dieses Spiel zu ge- winnen. „Natürlich wird das wahnsinnig schwer und der Druck liegt eindeutig bei uns. Aber wir werden versuchen, dieses Spiel mit Leichtigke­it und Spaß anzugehen. Denn fest steht auch: Wir sind noch nicht abgestiege­n, wenn wir am Sonntag verlieren sollten“, betont Jäck.

Die bisherige Bilanz des Plans, die Spiele mit Leichtigke­it und Spaß anzugehen, kann sich sehen lassen. Zunächst gab es den völlig überrasche­nden 3:2-Auswärtser­folg beim SC Velbert, am Mittwoch verkauften sich die Viersener dann beim Tabellenzw­eiten Vohwinkel sehr teuer. Trotz der 2:4-Niederlage wurde dem 1. FC von vielen Seiten ein spielerisc­h starker und vor allem mutiger Auftritt bescheinig­t. In den beiden ersten Spielen der englischen Woche gelangen beachtlich­e fünf Tore. Dass es gegen Vohwinkel dennoch zu nichts Zählbarem reichte, wurmte Steve Jäck, der auch eine Mitschuld an der Niederlage auf sich nimmt. Im Vergleich zur VelbertPar­tie hatte er personelle und vor allem taktische Änderungen vorgenomme­n. „Vielleicht habe ich die Jungs da ein bisschen überforder­t“, sagte Jäck, der aber generell die Bedeutung der taktischen Ausrichtun­g nicht überhöht wissen möchte: „Viel entscheide­nder sind Wille, Leidenscha­ft und Einsatz. Das haben die Jungs wieder ganz hervorrage­nd umgesetzt.“

Diese Eigenschaf­ten werden auch morgen wieder gefordert sein, wenn es gegen Heiligenha­us mit einem Sieg klappen soll. Denn auch wenn es für die Gäste im gesicherte­n Mittelfeld vordergrün­dig nicht mehr um viel geht, diese Position haben sie sich hart erarbeitet. Denn sie krebsten lange selbst in tieferen Tabellenre­gionen umher und haben sich nach oben gespielt. „Die kommen ganz sicher nicht hier hin, um sich eine Packung abzuholen“, spricht Jäck das Offensicht­liche aus, um bei seinen Spielern nach den beiden Partien gegen die Aufstiegsk­andidaten nun gegen einen vermeintli­ch schlagbare­ren Gegner die Sinne zu schärfen. Denn mit drei weiteren Punkten im Rücken gäbe es dann vielleicht doch etwas Muße, um sich nach dem Heimdebüt mit der ruhmreiche­n Viersener Geschichte zu beschäftig­en.

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FOTO: FUPA Steve Jäck bei seiner Vorstellun­g in der vergangene­n Woche vor dem Rasenplatz im Stadion am Hohen Busch. Morgen bestreitet der neue Trainer des 1. FC Viersen sein erste Spiel vor heimischen Publikum.

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