Rheinische Post Viersen

Kein Scherz

Hier wird niemand in den April geschickt. Diese kuriosen Hotels gibt es wirklich.

- VON CHRISTIAN SCHREIBER

Eine Nacht im Kanalrohr oder ein Bett im Hamsterkäf­ig klingen wie Aprilscher­ze. Dabei ist beides Realität und letztlich nur Geschmacks­sacke. Man sollte halt nicht gerade am 1. April von seinen süßen Träumen im Kekszimmer oder dem Trip ins Hobbit-Haus berichten. Es würde wahrschein­lich keiner glauben… Hobbit-Haus Wer schon immer mal wohnen wollte wie die Fantasy-Wesen des Schriftste­llers J.R.R. Tolkien, muss nur in den Norden Hollands reisen. Auf dem Campingpla­tz in Geversduin stehen Behausunge­n, die halb in einen Hügel gebaut wurden. Türen und Fenster sind rund. Das Ganze hat dann aber doch mehr Komfort als ein Erdloch, schließlic­h gibt es Badezimmer, Küche und Doppelbett. Der Ofen wird von den Gästen selbst beheizt, die Isolierung besteht aus Naturmater­ialien wie Sand, Erde und Pflanzen, die auf dem Dach und an den Außenwände­n wuchern. www.campinggev­ersduin.de Kran-Nacht 40 Jahre lang diente der Hafenkran in Harlingen (Niederland­e) zum Entlanden von Holzfracht­ern aus Russland und Skandinavi­en. Als das Geschäft nichts mehr einbrachte, richteten kreative Köpfe in seinem Innern ein komfortabl­es Appartemen­t in 17 Metern Höhe ein, das nur durch einen futuristis­chen Spezialauf­zug zu erreichen ist. Der Clou bei der Sache: Übernachtu­ngsgäste können den Steuerknüp­pel bedienen und nach Lust und Laune das Panorama ändern. www.vuurtoren-harlingen.nl Keks-Zimmer Eine Keksrolle liegt als Nackenstüt­ze auf dem Bett, ein schwerer Holztisch symbolisie­rt das runde Gebäck – Schokoschi­cht inklusive. Das „food hotel“in Neuwied widmet 46 seiner Räume jeweils einer berühmten Marke. Ein bekannter Bierbrauer hat sein Zimmer eher kühl gestaltet, damit das frisch Gezapfte doppelt gut schmeckt. Im Angebot ist auch das Pizza-Zimmer von Dr. Oetker oder das Party-Zimmer von Chio-Chips mit Discokugel überm Bett. Die Idee stammt von einer Lebensmitt­el-Fachschule, die SeminarGäs­ten und Touristen eine besondere Atmosphäre bieten will. www.food-hotel.de Floß-Hotel Auf dem schwedisch­en Mälaren-See schwimmt ein Mini-Hotel. Das rote Holzhäusch­en wurde auf ein Floß montiert, das Schlafzimm­er befindet sich unter Wasser und ist nur über ein Rohr im Fußboden zu erreichen. Man rutscht direkt ins Bett und findet sich Auge in Auge mit den Fischen wieder. Gäste können im „Utter Inn“, das der Künstler Mikael Genberg entworfen hat, entweder eine Übernachtu­ng mit Frühstück buchen oder sich zusätzlich noch ein Abendessen servieren lassen. www.mikaelgenb­erg.com Park-Hotel Der Name verspricht Luxus, aber betuchte Gäste könnten ganz schön daneben langen, wenn sie eine Nacht im „dasparkhot­el“in Ottensheim bei Linz buchen. Dann landen sie nämlich in einem Kanalrohr, das nicht viel mehr bietet als ein Bett und eine Leselampe. Wer Sanitärein­richtungen sucht, muss bei der Grillbude nebenan duschen oder „auf in der unmit- telbaren Umgebung vorhandene öffentlich­e Ressourcen zurückzugr­eifen“. Dafür muss der Gast auch nur so viel bezahlen, wie ihm die Übernachtu­ng persönlich wert war. Das Konzept scheint aber zu funktionie­ren, mittlerwei­le gibt es nämlich ein zweites Parkhotel im „BernePark“in Bottrop. www.dasparkhot­el.net Hunde-Hütte Es existieren einige Tier-Hotels, aber keines ist so verrückt wie das „Dog Bark Park Inn“in Cottonwood im US-Bundesstaa­t Idaho. „Außen Hund, innen Hund“, so das Motto des Hotels, das an einen XXL-Beagle erinnert, wenn man davor steht. Hundefigur­en, -bilder und -kissen zieren die Räume. Die Toilette befindet sich stilecht auf der Wiese in einem riesigen roten Hydranten – für Hund und Herrchen. www.dogbarkpar­kinn.com Kartoffel-Hotel Kartoffels­orten sind Namensgebe­r für die Zimmer, besonders beliebt ist „Linda“– die berühmtest­e unter den Knollen. Die Herberge im Osten der Lüneburger Heide bietet längst auch KnollenWel­lness an: Wie wär’s mit einem Kartoffelb­ad mit Heidekraut und lauwarmen Pellkartof­feln auf dem Rücken statt Hot-Stone-Massage? Übrigens: Die Gäste dürfen auch mit zum Ernteeinsa­tz. Man lie-

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FOTO: VUURTOREN In einem alten Hafenkran lässt sich in 17 Metern Höhe übernachte­n. Gäste können den Kran drehen.
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FOTO: CAMPINGPLA­TZ GEVERSDUIN Wohnen wie ein Hobbit: Auf dem Campingpla­tz in Geversduin im Norden Hollands stehen Behausunge­n, die halb in einen Hügel gebaut wurden. Im Inneren gibt es Badezimmer, Küche und Doppelbett.
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FOTO: FOOD HOTEL Ein Keks-Zimmer gibt es im „food hotel“Neuwied.

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