Rheinische Post Viersen

Solarbad wird gründlich geschrubbt

Das Schwimmbad in Waldniel ist für eine Grundreini­gung für zwei Wochen geschlosse­n. Wenn das Bad nach Ostern wieder öffnet, soll alles glänzen. Die Sauna bekommt neue Spiegel, der Sprungturm wird poliert

- VON BIRGITTA RONGE

SCHWALMTAL In der Schwimmhal­le kniet Dennis Hintzen auf dem Boden und kratzt mit einem Teppichmes­ser die Fugen aus. Der gelernte Maler hat in dieser Woche noch viele Fugen vor sich, die er erst auskratzen, dann vorsichtig abkleben und versiegeln muss: „Gut 350 Meter müssen erneuert werden“, sagt er und kratzt weiter.

Das schabende Geräusch ist alles, was man in der Halle hört. Dort, wo sonst Kinder kreischen und lachen, ist es still. Das große Schwimmbec­ken ist leer. Am Montag wurde das Wasser aus dem Becken gelassen. 800 Kubikmeter Wasser fasst das große, bis zu 3,70 Meter tiefe Becken. „Komisch, wenn man morgens in den Keller geht und kein Plätschern oder Pumpen hört“, hat Nathalie Dahlberg festgestel­lt.

Die Fachangest­ellte für Bäderbetri­ebe gehört zum Mitarbeite­r-Team im Waldnieler Solarbad. Dort ist seit Montag alles anders als sonst. Denn für eine Grundreini­gung ist das Bad für zwei Wochen geschlosse­n. Zum Glück für Dahlberg löst sich das komische Gefühl der Stille morgens ziemlich schnell auf – dann nämlich, wenn die Handwerker anrücken. Sie bringen im Bad nun alles auf Vordermann, bevor in der kommenden Woche die Reinigungs­kräfte den Großputz übernehmen.

Die Handwerker haben viel zu tun. Im Keller des Bades wird eine neue Lüftungsan­lage installier­t. 220.000 Euro investiere­n die Schwalmtal­werke als Betreiber in diesem Jahr dafür. Vor zwei Jahren wurde schon eine Lüftungsan­lage aufgebaut, die die Schwimmhal­le mit Frischluft versorgt. Jetzt wird der zweite Teil der Anlage aufgebaut, der die Versorgung für den Eingangsbe­reich und die Duschen übernimmt. „Die alte Anlage fiel fast auseinande­r“, berichtet Dirk Lankes, Vorstand der Schwalmtal­werke. „Die chlorhalti­ge Luft in der Schwimmhal­le greift die Materialie­n an“, erklärt er. „Zinkteile in der ersten Anlage waren völlig verrostet.“Bei der zweiten Anlage war die Regeltechn­ik nicht mehr auf Stand – hätten die Schwalmtal­werke Ersatzteil­e benötigt, hätten sie keine mehr bekommen. „Wenn die Anlage ausgefalle­n wäre, hätten wir schließen müssen“, sagt Lankes. Und dieses Risiko wollten die Schwalmtal­werke auf keinen Fall eingehen: „Ziel ist es, alle Teile, die störanfäll­ig sind, auszutausc­hen, damit der Badebetrie­b nicht durch eine Reparatur zum Erliegen kommt.“Er hat festgestel­lt: „Der Badegast ist sensibel. Schließung­en wegen Reparature­n kommen nicht gut an.“

Auch in den Duschen und im Saunaberei­ch sind in dieser Woche die Handwerker aktiv. In den Duschen werden die Decken weiß gestrichen, dann werden in der kommenden Woche die Fliesen geschrubbt und die Duschköpfe in säurehalti­gen Kalkreinig­er getaucht. Im Saunabe- reich wurden einige Spinde abgebaut. Dort soll an einer Wand ein großer Spiegel aufgehängt werden, damit sich Saunagäste vor dem Spiegel die Haare föhnen können. „36 Spinde waren zu viel“, sagt Lankes und fügt schmunzeln­d hinzu: „Wollten 36 Gäste gleichzeit­ig in die Sauna, müssten sie sich schon alle übereinand­er legen.“Auch Ablagen für Bodylotion und Bürste werden angebracht, es gibt neue Pflanzen, neue Fußbecken in Fass-Form und Möbel, damit sich Saunabesuc­her draußen entspannen können.

In den kommenden Tagen wird das große Becken gereinigt, auch das Kinderbeck­en wird geschrubbt. Der Sprungturm glänzt nach einer Kur mit Kalkreinig­er schon jetzt wieder. Der rote Rutsch-Elefant wird auf Hochglanz poliert, die Fenster werden gereinigt, der Geräteraum wird geputzt. Sind Handwerker und Reinigungs­kräfte fertig, wird das Wasser wieder ins Becken gelassen. Bis es aufgeheizt ist, vergehen vier Tage. Dann können am Dienstag, 18. April, die Badegäste wieder ihre Bahnen ziehen.

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Schwimmmei­ster René Schulte reinigt die Rinne rund ums Schwimmbec­ken. Am Montag wurde das Wasser abgelassen. Bis das Becken wieder voll und das Wasser aufgeheizt ist, vergehen vier Tage.
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Schwimmmei­ster René Schulte reinigt die Rinne rund ums Schwimmbec­ken. Am Montag wurde das Wasser abgelassen. Bis das Becken wieder voll und das Wasser aufgeheizt ist, vergehen vier Tage.

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