Rheinische Post Viersen

Schön blamiert in den sozialen Medien

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Grayson Murray hatte sich alles so fein ausgemalt. Vor ein paar Wochen hatte er auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter dem Playmate Lindsey Pelas eine Wette vorgeschla­gen. Er fragte die adrette Dame recht zielstrebi­g nach einem Date. Man muss sich nicht grämen, wenn man von Murray (23) und Pelas (25) noch nichts gehört hat. Er ist ein aufstreben­der Golfer, sie sieht gut aus und hat eine ausgeprägt­e Textilalle­rgie. „Hey Lindsey“, schrieb er also, „wenn ich nächste Woche in Houston gewinne, bist du dann für das Par-3-Turnier bei den Masters mein Caddie?“Tatsächlic­h ging sie auf das Angebot ein. Es hätte alles so romantisch werden können. Dummerweis­e ging dem Nachwuchs-Gigolo die Puste aus. Denn um sich überhaupt für das Masters zu qualifizie­ren, hätte der US-Amerikaner das Turnier in Houston gewinnen müssen. Die Ernüchteru­ng folgte schon nach wenigen Schlägen, am Ende landete er auf dem 55. Platz – weit entfernt von einem Date mit Frau Pelas.

Nun zu einer total echten Erfolgsges­chichte. Der Dortmunder Fußball-Profi Marc Bartra hat auch eine Frau gesucht. Die sah er beim Derby gegen den FC Schalke 04 im BVBTrikot auf einer Tribüne mit nur Königsblau­en um sich herum. Der Spanier war von soviel Mut total angetan und startete einen Suchaufruf. Tatsächlic­h wurde der Innenverte­idiger bereits nach kürzester Zeit fündig. Steffi, so heißt die

Ein Golfer verabredet sich mit seiner Traumfrau, ein Boxer droht einem Fußballer Prügel an. Ein anderer Fußballer versucht, von seinem Handspiel abzulenken. Und alles gelangt ins weltumspan­nende Netz.

Dame, kommt aus Lünen und ist mit ihrem Mann ins Stadion gegangen. Für ihren Mut wurde sie nun belohnt und bekam von Bartra ein signiertes Trikot überreicht. Es sei ihm eine „Herzensang­elegenheit“gewesen, Steffi zu finden. Die Offensive von Bartra in den sogenannte­n Sozialen Medien kam selbstvers­tändlich total spontan. Und sie sollte auch überhaupt nicht von den Diskussion­en um ihn und sein Handspiel im Derby ablenken. Echt nicht. Ehrlich. Natürlich könnte man auch noch einen langen Aufsatz über das Auftreten des Mannschaft­skollegen Pierre-Emmerick Aubameyang bei Facebook und Co. verfassen. Kann man sich aber auch sparen. Alles nur Klamauk.

Es gibt schließlic­h auch noch so viele Talente. Leon Bailey zum Beispiel. Der Jungprofi in Diensten von Bayer 04 Leverkusen zeigt sich immer mal wieder verhaltens­auffällig im Netz.

Vor ein paar Wochen hatte er ein Video veröffentl­icht, in dem er sich über das Aufwärmtra­ining eines Boxers im Fitnessstu­dio lustig machte. Pech für den Belgier: Der Faustkämpf­er sah das Werk und wünschte sich Bailey als Sandsack. Nun wollte es der Zufall, dass er den Fußballer in einem Café entdeckte. Früher hätten die Kontrahent­en ihr Problem ohne viel Tamtam gelöst. Heutzutage muss die Öffentlich­keit über alles in Kenntnis gesetzt werden. Und so filmte der Boxer live auf Facebook, wie er dem Fußballer anständig Prügel androhte. Die Szenerie passierte allerdings zu einem äußerst ungünstige­n Zeitpunkt für Bailey: wenige Minuten vor dem Spiel von Leverkusen gegen Wolfsburg, bei dem er verletzt fehlte. Daraufhin musste er zum Rapport bei den Bayer-Bossen antreten. Die beließen es bei einer strammen Ermahnung. Das Video, so das weise Urteil, sei schon Strafe genug für den 19-Jährigen.

Stimmt.

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