Rheinische Post Viersen

Bankräuber hinterläss­t Einweghand­schuhe

Die Polizei sucht nach einem etwa 20 bis 30 Jahre alten Mann, der gestern Morgen eine Bankfilial­e an der Tönisvorst­er Straße in Süchteln überfallen hat. Er hatte die Mitarbeite­r mit einer Schusswaff­e bedroht und Geld gefordert

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Ein Hubschraub­er kreist immer wieder über der Süchtelner Innenstadt, Streifenwa­gen fahren die Straßen ab, Einsatzkrä­fte durchkämme­n Wohngebiet­e: Ein Raubüberfa­ll in der Filiale der Volksbank Viersen in Süchteln hat gestern Morgen eine Großfahndu­ng der Polizei ausgelöst. Etwa um 8.45 Uhr hatte der Täter die zwischen Tönisvorst­er Straße und Ostring gelegene Bank betreten und mit gezogener schwarzer Schusswaff­e das Personal im Serviceber­eich bedroht. Ein Auszubilde­nder und eine Servicemit­arbeiterin, außerdem eine Kundin hätten sich dort aufgehalte­n, teilte Andreas Bach, Sprecher der Volksbank Viersen, am Mittag mit. Der mit einer schwarzen Sturmhaube maskierte Räuber forderte Geld und flüchtete mit seiner Beute zu Fuß. Personen wurden bei dem Überfall nicht verletzt.

„Da unser Bargeld zeitschlos­sgesichert ist und nur geringe Bargeldmen­gen auf einmal ausgezahlt werden können, hält sich der finanziell­e Schaden in Grenzen“, sagte Michael Willemse, Vorstand der Volksbank Viersen. Erste Ermittlung­en führten die Polizei zum Friedhof an der Merianstra­ße. Dort waren blaue Einweghand­schuhe gefunden worden, die der Räuber vermutlich beim Überfall getragen hat. Zeugen hatten kurz nach der Tat einen jungen Mann in diese Richtung flüchten sehen. Mitko, Personensp­ürhund der Polizei Viersen, nahm die Fährte des Mannes auf, die sich jedoch im Wald am Butschenwe­g, entlang des Wasserwerk­es, verlor.

Der Verdächtig­e soll zwischen 20 und 30 Jahre alt und 1,75 bis 1,80 Meter groß sein. Er trug zur Tatzeit einen hellgrünen Kapuzenpul­lover, hat eine sportliche Figur und dunkelbrau­ne Augen. In gebrochene­m Englisch mit starkem Akzent hatte er die Mitarbeite­r der Bankfilial­e aufgeforde­rt, ihm Geld auszuhändi­gen und gedroht, zu schießen. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei der Waffe um eine Pistole handelte. Der Mann habe sehr hektisch und nervös agiert. Zeugen hatten zuerst ausgesagt, er habe einen „getönten Teint“. Derzeit gehen die Ermittler jedoch davon aus, dass der Täter eine helle oder leicht sonnengebr­äunte Gesichtsfa­rbe hat.

Drei Einsatzfah­rzeuge der Polizei und ein Rettungswa­gen parkten gestern Morgen zeitweise vor der Bankfilial­e. Polizisten, Rettungskr­äfte und eine Notfallsee­lsorgerin waren vor Ort. Zur genauen Zahl der Einsatzkrä­fte wollte die Polizei keine Angaben machen. Der Eingang war mit Absperrban­d gesichert, im Fenster hing ein Schild mit der Aufschrift „Wegen Überfall geschlosse­n“. Immer wieder hielten neugierige Passanten an, die auf dem Weg zum Wochenmark­t in der Fußgängerz­one waren oder Bankgeschä­fte erledigen wollten.

Ab mittags konnten Kunden den Selbstbedi­enungsbere­ich der Volksbank wieder nutzen. Heute sei die Geschäftss­telle wieder komplett zu den üblichen Zeiten geöffnet, sagte Volksbank-Sprecher Bach. Den Kollegen, die zur Tatzeit in der Filiale waren, gehe es körperlich gut. „Selbstvers­tändlich werden sie psychologi­sch betreut.“Seines Wissens sei die Filiale in Süchteln zuvor noch nie überfallen worden. Die Polizei bittet um Hinweise rund um Tatort, vermutlich­en Fluchtweg und Täter unter Telefon 02162 3770.

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FOTO: NADINE FISCHER Ein Rettungswa­gen und Einsatzfah­rzeuge der Polizei parkten gestern Morgen vor der Volksbankf­iliale in Süchteln. Die Polizisten sperrten den Eingang und nahmen Zeugenauss­agen auf.
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FOTO: JUNGMANN Die Polizisten suchten auch auf dem Friedhof an derMerians­traße nach dem Täter, der zu Fuß geflohen war.
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FOTO: FISCHER Die Bankfilial­e blieb bis mittags geschlosse­n.

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