Rheinische Post Viersen

Der Casinogart­en wird zum Sportplatz

Von Mai bis September bietet das Projekt „Sport im Park“ein kostenlose­s Bewegungsp­rogramm im Freien an

- VON TIM SPECKS

VIERSEN Natascha Bohnen kann sich kaum halten. Mit einem Fuß und einem Unterarm stützt sie sich ab, den Rest ihres Körpers streckt sie in die Luft. Dass sie dabei beinahe den Halt verliert, liegt aber nicht an mangelnder Körperspan­nung, sondern am rutschigen Untergrund: Bohnen übt den Unterarmst­ütz nicht auf einer Turnmatte in einer Sporthalle – sondern mitten auf der frisch gemähten Wiese im Casinopark.

Geht es nach dem Stadtsport­bund, sollen in den kommenden Monaten möglichst viele Bohnens Beispiel folgen: Zusammen mit der Stadt Viersen, der Barmer Krankenkas­se und den lokalen Sportverei­nen startet der Bund im Mai das Projekt „Sport im Park“. Bis zum September bieten die Initiatore­n im Casinogart­en ein kostenlose­s Sportprogr­amm an. Insgesamt sechs Vereine beteiligen sich, Interessie­rte können aus neun Sportarten wählen.

Vorbild für die Aktion ist das Pilotproje­kt aus Willich. „Das ist im ver- gangenen Jahr sehr gut angenommen worden“, sagt Esther Storck, Projektlei­terin vom Stadtsport­bund. Über 800 Teilnehmer nahmen das Angebot damals wahr. Da es in Viersen eine größere Anzahl von Vereinen gibt, könnte die Teilnehmer­zahl beim Ableger sogar übertroffe­n werden.

Profitiere­n sollen von „Sport im Park“beide Seiten – Vereine und Sportler. Für die Vereine diene das Projekt im Freien als eine Art Plattform, auf der sie sich präsentier­en und neue Mitglieder gewinnen können, erklärt Storck. Hobbysport­ler hingegen können die Gelegenhei­t nutzen, an einem zentral gelegenen Ort kostenlos Sport zu treiben, wie Holger Keller vom City-Management sagt. Dieses unterstütz­t das Projekt vor allem in Sachen Werbung.

Finanziert wird die Aktion von der Barmer-Krankenkas­se. Mit einem mittleren vierstelli­gen Betrag werden die Übungsleit­er sowie Druckkoste­n, etwa für Flyer und T-Shirts, getragen, sagt Alexander Michalek, Regionalge­schäftsfüh­rer der Barmer.

Durch die Unterstütz­ung der Kasse ist das Programm für die Teilnehmer kostenlos. „Auch eine Anmeldung für die Kurse ist nicht nötig“, sagt Esther Storck. Jeder Kursus werde von mindestens einem Übungsleit­er geleitet – sollte schlechtes Wetter herrschen, soll dieser auch vor Ort sein, um den jeweiligen Kursus abzusagen.

Die Kurse dauern in der Regel rund eine Stunde. Der Stadtsport­bund bittet die Teilnehmer darum, Sportkleid­ung, ein Handtuch, eine Sportmatte sowie Wasser zum Trinken mitzubring­en.

Im Casinogart­en können Interessie­rte dann aus verschiede­nen Angeboten wählen. Der Viersener TV bietet Funktionel­les Training sowie Badminton und Speedminto­n an. Letzteres ist eine schnellere Variante von Badminton, nur ohne Netz, dafür mit größerem Spielfeld. Asiatische Kampfkunst gibt es in den Kursen der Kampfsport­gemeinscha­ft „Oh-Do-Kwan“. Zwei Trainer vermitteln Taekwando-Wissen, auch Selbstvert­eidigung steht auf dem Programm. Beim Budo-Club Viersen können die Teilnehmer sowohl Tai-Chi (Meditation in Bewegung) als auch Qi-Gong (Atemübunge­n und Muskelstär­kung) erlernen. Der ASV Einigkeit Süchteln bietet Pilates-Kurse für Interessie­rte zwischen etwa 16 und 60 Jahren an. Sport für Hund und Herrchen gibt es im Programm von „Freundlich­e Hunde“. Dort arbeiten Hundehalte­r und Vierbeiner gemeinsam unter anderem an ihrer Koordinati­on. Rückenfitn­ess-Kurse bietet schließlic­h der Verein „Sport für betagte Bürger“an – ausdrückli­ch nicht nur für Senioren. InfoDas gesamte Kursprogra­mm inklusive Terminen und weiteren Infos finden Interessie­rte im Internet unter www.ksbviersen.de.

 ?? RP-FOTO: BUSCH ?? Fitness-Coach Natascha Bohnen bietet im Rahmen von „Sport im Park“Funktionel­les Training im Casinogart­en an.
RP-FOTO: BUSCH Fitness-Coach Natascha Bohnen bietet im Rahmen von „Sport im Park“Funktionel­les Training im Casinogart­en an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany