Rheinische Post Viersen

Remigiussc­hule: Eltern tragen zu Park-Chaos bei

Die Polizei ist skeptisch, ob die geplanten Kurzzeitpa­rkplätze die Verkehrssi­tuation beruhigen

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Neun zusätzlich­e Plätze für Kurzzeitpa­rker möchte die Stadt Viersen innerhalb der kommenden zwei Wochen vor der Remigiussc­hule am Portiunkul­aweg ausweisen. Das soll helfen, die Verkehrspr­obleme während der Bring- und Abholzeite­n der Schüler einzudämme­n. „Die Situation ist chaotisch“, sagt Achim Braun von der Direktion Verkehr der Polizei Viersen. Doch die Eltern könnten auch dazu beitragen, sie zu entschärfe­n, betont er.

Vom zuständige­n Bezirksbea­mten wisse er, dieser fühle sich „wie Don Quijote“im Kampf gegen Windmühlen, sagt Braun. „Natürlich können wir verstehen, dass Eltern die größtmögli­che Sicherheit für ihre Kinder wollen.“Sie möchten ihren Nachwuchs so nah wie möglich vor dem Schuleinga­ng aussteigen lassen, deshalb halten sie dort wenn nötig auch mal mitten auf der Straße. Aber nicht nur kurz, berichtet Braun: „Es gibt Eltern, die da länger stehen bleiben, aussteigen und sich noch miteinande­r unterhalte­n.“Das verstärke die Probleme natürlich. Fraglich sei außerdem, ob wirklich alle diese Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen müssten. Wer in der Nähe wohne, könne sein Kind zum Beispiel auch zu Fuß zur Schule begleiten. Braun kann nachvollzi­ehen, dass viele Eltern ihren Nachwuchs nicht mit den Rädern zur Schule schicken – aus Angst vor Verkehrsun­fällen. Aber: „Bei den Eltern muss auch die Bereitscha­ft da sein, ihrem Kind mehr zuzutrauen im Straßenver­kehr.“Unter anderem bei der Verkehrser­ziehung der Polizei, die an Schulen angeboten wird, lernten die Kinder angemessen­es Verhalten.

Rund um die Remigiussc­hule sei die Lage auch chaotisch, „weil alles so beengt ist“. Das gelte ebenso für die nahegelege­ne Körnerschu­le. „Der Parkbedarf der Anwohner ist groß, es gibt zu wenige Freifläche­n.“Es fehle auch die Möglichkei­t, im Umfeld eine Art „Sammelstel­le“ einzuricht­en, an der die Eltern parken und von dort zu Fuß mit den Kindern zur Schule gehen – oder sie dort mittags abholen und wieder zur Sammelstel­le mitnehmen. An anderen Schulen gebe es solche „Elternhalt­estellen“.

Der zuständige Bezirksbea­mte ist skeptisch, ob die neuen neun Kurzzeitpa­rkplätze die angespannt­e Verkehrsla­ge stark verbessern werden. „Die Situation als solche ist ein Problem, das wir sicher nicht ganz in den Griff bekommen werden“, sagt Braun. Ähnliche Probleme gebe es schließlic­h auch an vielen anderen Schulen.

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RP-FOTO: BUSCH Am Portiunkul­aweg sollen zusätzlich­e Stellplätz­e entstehen.

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