Rheinische Post Viersen

Jeder zweite Deutsche misstraut E-Mails

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DÜSSELDORF (frin) Im Wahlkampf ist die digitale Verwaltung bei fast allen Parteien ein Thema, doch viele Deutsche sehen die elektronis­che Kommunikat­ion sehr skeptisch. Jeder Zweite hat große Zweifel, dass beispielsw­eise E-Mails wirklich sicher sind. Das geht aus einer repräsenta­tiven Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Dimap hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Demnach sagten 55 Prozent der Befragten, dass sie die Kommunikat­ion per E-Mail für nicht vertrauens­würdig hielten.

Speziell ältere Menschen haben große Vorbehalte. Während bei den 18- bis 34-Jährigen nur 45 Prozent an der Sicherheit von Mails zweifeln, sind es bei den über 65-Jährigen 59 Prozent. Alle Altersgrup­pen gaben an, dass sie oft nicht direkt wüssten, ob eine E-Mail echt sei.

Viele Bürger sind deswegen dagegen, dass wichtige Dokumente von Behörden oder Unternehme­n per Mail verschickt werden. Nur 39 Prozent der Befragten finden diese Methode der Kommunikat­ion mit Behörden oder Unternehme­n gut. Mehr als jeder zweite Befragte sieht das hingegen kritisch. Zwei Drittel der Befragten machen sich Sorgen um ihre persönlich­en Daten. Besonders groß sind diese bei älteren Menschen, Jüngere sehen weniger Probleme.

Matthias Kammer, Direktor des Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), das die Studie in Auftrag gegeben hat, warnt: „Bei allen Digitalisi­erungsbest­rebungen gilt es, die Interessen der Kunden und Bürger nicht aus den Augen zu verlieren und ihre Besorgniss­e ernst zu nehmen.“

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