Rheinische Post Viersen

Eine deutsch-holländisc­he Liebe

Der Film „Verliebt in Amsterdam“erzählt launig von deutschen und holländisc­hen Eigenheite­n.

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BERLIN (dpa) Deutsche sind pedantisch, und Holländer sind locker. Das mag ein Klischee sein, aber irgendwas ist schon dran. Ganz besonders hübsch kann das – und so einiges andere – in einem Fernsehfil­m verpackt werden. Am Anfang von „Verliebt in Amsterdam“steht eine sehr steile Treppe nach oben zum Apartment von Max (Vladimir Burlakov). Der wohnt dort – mitten in Amsterdam – recht chic, aber auch sehr steril. Er ist sehr ordentlich, räumt und wischt sofort alles auf, kurzum: Er ist ein durchorgan­isierter Pedant.

Alles gut soweit, bis eines Morgens seine Eltern vor der Tür stehen. Herbert (Hans-Joachim Heist) und Dorothea (Rita Russek) nisten sich rasch ein, denn sie wollen ihrem Sohn nicht nur zum 30. Geburtstag gratuliere­n, sondern ihn auch zurück nach Kassel holen, wo er den Bau-Familienbe­trieb übernehmen soll. Doch dann lernt Max in einem Musikclub Sophie (Bracha van Doesburgh) kennen, die auf einem Hausboot lebt, einen kleinen Sandwichsh­op hat und ziemlich chaotisch ist. Natürlich verlieben sich die beiden – nicht nur in Amsterdam.

Gegensätze ziehen sich ja bekanntlic­h an, und außerdem gibt es da ja noch die besonderen Unterschie­de zwischen Deutschen und Holländern. Und davon gibt es offenbar reichlich, wenn man dem Geschehen im Film glauben darf. Da geht es um Korrekthei­t und Lockerheit, um Arbeit und Spaß, aber auch um seit Jahrzehnte­n festsitzen­de Ressentime­nts, wie sie sich auch immer wieder in den FußballLän­derspielen beider Nationen gezeigt haben.

Zu sehen sind rasende Radler, hupende Autofahrer, fliegende Toastschei­ben, reichlich Schokostre­usel auf dem Brot – es wird auch mal ein Rad geklaut, und eine lesbische Schwester gibt es im liberalen Amsterdam natürlich auch. Nebenbei erfährt man Wissenswer­tes über die Stadt, was von den Touristeng­uides auf den durchs Bild fahrenden Booten erzählt wird. Regisseur Florian Froschmaye­r setzt auf den Charme der Stadt Amsterdam – und den der Hauptdarst­ellerin Bracha van Doesburgh (35), die in Holland auch als Modedesign­erin bekannt ist. Nur zum rührselige­n Ende hin wird sich ein bisschen viel entschuldi­gt. „Verliebt in Amsterdam“, Das Erste, 20.15 Uhr

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FOTO: ARD Die Holländeri­n Sophie (Bracha van Doesburgh) und der Deutsche Max (Vladimir Burlakov) lernen sich in Amsterdams Grachten kennen und lieben.

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