Rheinische Post Viersen

LCKW in Waldniel wird beseitigt

Die Sanierung des Grundwasse­rs im Ortskern wird einige Jahre dauern

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SCHWALMTAL (biro) Im Waldnieler Ortskern soll in diesem Jahr die Sanierung des Grundwasse­rs beginnen. Das Wasser ist durch leichtflüc­htige chlorierte Kohlenwass­erstoffe (LCKW) vermutlich seit den 1970er-Jahren belastet. Man nimmt an, dass die Schadstoff­e durch eine chemische Reinigung in den Kanal gelangten und von dort durch ein Leck im Kanal ins Grundwasse­r.

Die LCKW-Fahne erstreckt sich von der Ortsmitte in Richtung Nordwesten. In der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Planung, Umwelt und Verkehr gab Bernd Steinweg vom Amt für technische­n Umweltschu­tz beim Kreis Viersen einen kurzen Einblick in die Historie und erklärte, wie das Grundwasse­r nun saniert werden soll.

Eine herkömmlic­he Sanierung mit Pumpstatio­nen kommt in Waldniel nicht in Frage: Steinweg zufolge ist nicht nur der Ortskern dafür zu eng bebaut, der Hauptschad­en liegt zum Teil auch unter der Kirche St. Michael, „da kommt man also nicht dran“. Daher testete der Verband für Flächenrec­ycling und Altlasten NRW (AAV), der mit der Sanierung betraut ist, von 2013 bis 2015 eine andere Methode. Dabei werden Natriumper­manganat und Sauerstoff ins Grundwasse­r gebracht, wodurch der Schadstoff oxidiert. Letztlich bleiben Stoffe übrig, die für die Umwelt neutral sind, beispielsw­eise Kohlendiox­id, Chlor und Wasser. Der Probelauf funktionie­rte.

Ab diesem Jahr soll nun alle vier Monate eine Injektion mit Natrium- permangana­t gemacht werden. Voraussich­tlich wird es 17 Termine geben, die gesamte Sanierung zieht sich also über einige Jahre hin. Die Kosten schätzte Steinweg im Ausschuss auf 400.000 Euro – 80 Prozent trägt der AAV, 20 Prozent übernimmt der Kreis Viersen. Im Augenblick läuft beim Kreis die Planung, dann kann die Sanierung starten. Das Verfahren sei sicher: „Es wird zu keinem Zeitpunkt irgendeine Gefährdung geben“, versichert­e Steinweg. Auch würden das Wohnen und das Leben in Waldniel nicht durch die Arbeiten beeinträch­tigt.

Der Kanal, der damals ein Leck hatte, ist heute nach Angaben der Schwalmtal­werke übrigens dicht. Das berichtete Bauamtslei­ter Bernd Gather auf Nachfrage im Ausschuss.

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